Wirtschaft  05.08.2008

Sony BMG ohne Bertelsmann

Die Bertelsmann AG gab heute bekannt, dass man sich von seinem 50-prozentigen Anteil am Musikunternehmen Sony BMG trennen werde. 'BMG' weicht damit auch im Firmennamen.

Damit wird das weltweit zweitgrößte Musikunternehmen, das zukünftig unter dem Namen Sony Music Entertainment Inc. (SMEI) agieren wird, eine 100-prozentige Tochter von Sony Corporation of America. Unternehmensnahe Kreise sprechen von einem Gesamttransaktionsvolumen von 1,5 Mrd. Dollar.

Von Bertelsmann heißt es, dass die Entscheidung einer neuen Wachstumsstrategie folge, bei der man sich auf andere Wachstumsbereiche konzentrieren werde.

Sony und Bertelsmann hatten das Joint Venture Sony BMG im August 2004 gemeinsam gegründet und hielten je 50 Prozent der Anteile am Unternehmen. 'Diese Akquisition wird es uns ermöglichen, eine noch tiefergehende, stabilere Integration zwischen den weit reichenden globalen Aktivitäten des Musikunternehmens und Sonys Produkten, Konzernfirmen und Beteiligungen zu erreichen', erklärte Howard Stringer, Chairman und CEO der Sony Corporation.

Im Zuge der Transaktion wurde vereinbart, das Fertigungs- und Distributionsvolumen von SMEI auch weiterhin anteilig von der Sony-Fertigungstochter Sony DADC und dem Bertelsmann-Mediendienstleister Arvato bedienen zu lassen. Die Transaktion muss jedoch noch von zahlreichen Kartellbehörden in verschiedenen Ländern genehmigt werden. Von daher ist noch nicht klar, ob und wann das Geschäft zum Abschluss kommt.

Bereits seit Ende 2007 war darüber spekuliert worden, wie lange sich Bertelsmann noch im schwächelnden Musikmarkt engagieren würde. Durch den Einbruch bei den CD- und DVD-Verkäufen und den nicht äquivalent angestiegenen kostenpflichtigen-legalen Downloads verzeichnet die Branche seit Jahren rückläufige Umsätze. So erwirtschaftete man im vergangenen Jahr nur noch knapp 30 Mrd. Dollar - vor acht Jahren waren es noch fast 40 Mrd. Dollar.

pte


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