Wirtschaft  02.10.2008

Werbung in Spielen

Das New Yorker Werbenetzwerk IGA hat mit dem Spielepublisher Activision einen mehrjährigen Vertrag über die Integration dynamischer In-Game-Werbung in verschiedene Videospiele der Playstation 3 abgeschlossen.

Das erste Spiel, das von IGA mit Werbung ausgestattet werden wird, ist das noch für dieses Jahr angekündigte 'Guitar Hero World Tour'. Wie das Werbeunternehmen per Aussendung wissen lässt, werde man 'Hand in Hand' mit dem Publisher arbeiten, um die Werbung 'auf kontextuell sinnvolle Art und Weise in die Titel zu integrieren'.

Die gesamten in Games untergebrachten Werbeschaltungen könnten dabei in Echtzeit aktualisiert werden, sodass eine Kampagne ohne größeren Programmieraufwand auch schöpferisch umgestaltet werden kann. In-Game-Werbung könne zudem auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtet werden und biete Marketingspezialisten eine Vielzahl von Erfolgsmetriken, heißt es von IGA.

'Die Partnerschaft mit Activision zeugt vom Interesse, auf das In-Game-Werbung bei Marketingspezialisten und Verbrauchern gleichermaßen stößt', erklärt IGA-CEO Justin Townsend. Die eingegangene Kooperation mit Activision erlaube es dem Unternehmen, noch sehr viel mehr Marken und aktive Anwender zusammenzubringen als zuvor. 'Dank der Partnerschaft mit IGA können wir die wachsende Playstation-Network-Gemeinde erstmals mit dynamischer In-Game-Werbung versorgen', stellt Dave Anderson, Leiter des Bereichs Geschäftsentwicklung bei Activision, fest.

Bei der Einbindung derartiger Werbeeinschaltungen müsse allerdings genau darauf geachtet werden, wo diese im Spiel auftauchen. 'Durch die Integration an den richtigen Stellen in unseren Titeln vergrößern wir noch den Realismus des Spiels, indem wir dem Verbraucher in echten Einstellungen ein authentisches Umfeld bieten', meint Anderson.

Wertschöpfungskette Game-Ads

Wie IGA-CEO Townsend gegenüber dem Handelsblatt bestätigt, habe das Unternehmen nun das 'magische Dreieck' der Videospielindustrie unter Vertrag. So wird IGA exklusiv für Sonys Playstation 3 Titel von Activision und Electronic Arts (EA) vermarkten. Beide Spielestudios beherrschen zusammen rund 65 Prozent des gesamten Softwaremarktes für Spielkonsolen.

'In-Game-Advertising gibt es eigentlich schon seitdem es Computerspiele gibt', betont Martin Lorber, Deutschland-Sprecher von EA, auf Anfrage von pressetext. Ausschlaggebend hierfür sei der Umstand, dass von Anfang an versucht worden sei, die virtuelle Umgebung in Spielen so realitätsgetreu wie möglich zu gestalten. 'Was sich durch neue Entwicklungen auf diesem Gebiet heute geändert hat, ist, dass Werbetreibende ihre Einschaltungen wesentlich genauer planen und kontrollieren können', erläutert Lorber.

Bei der dynamischen In-Game-Werbung von IGA werden die entsprechenden Anzeigen in das Spiel per Internet eingeblendet. Eine spezielle Software ermittelt dann, ob, wie lange und in welcher Größe der Spieler die Werbung gesehen hat. Der Preis für tausend Sichtkontakte liegt laut Townsend derzeit zwischen 25 und 35 Dollar.

Im Regelfall bewegt sich ein Spieler mit seiner Spielfigur in der virtuellen Welt und passiert dabei die Werbeanzeigen. Um einen Sichtkontakt verrechnen zu können, müssen aber die drei Parameter Größe, Zeit auf dem Bildschirm und richtiger Blickwinkel bestimmte Mindestwerte erreichen.

pte


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...