19.02.2000

Billigwerkstätten und ihre Grenzen

Der VKI und der ARBÖ haben die Schnellreparaturwerkstätten und ihre Billiganbieter unter die Lupe genommen und eine Bewertung herausgegeben.

Wo die Inflation gering ist und Neuwagenpreise nicht erhöht werden, erscheinen die Preise für Reparaturen als sehr hoch. 1200 Schilling wird teilweise schon für die Mechanikerstunde verrechnet.

Einige Schnellservicedienste locken dabei mit Fixpreisen oder Stundensätzen bei ca. ATS 700,- - doch wie seriös sind diese Angebote? Der ARBÖ und der VKI geben einige Antworten.

Die fünf großen Anbieter in diesem Segment in Österreich sind:



Die Leistungen der getesteten Firmen sind immer ähnlich. Es werden nur einfachere Tätigkeiten durchgeführt, so kann beispielsweise das Öl gewechselt werden oder es können Verschleißteile getauscht werden. Dadurch werden Kosten eingespart. Vorteil für den Kunden soll sein: es ist praktisch keine Voranmeldung notwendig.

Wirklich als positiv bewertet werden die einfachen und vergleichbaren Preislisten. Nur für unübliche Arbeiten werden Stundensätze herangezogen, und diese sind auch extrem günstig.

Der erste knifflige Arbö-Test wurde mit einem kaputten Glühstäbchen bei einem Dieselmotor durchgeführt. Die Startschwierigkeiten können mittels geeigneter Ausrüstung von einem Mechaniker leicht auf die Ursache zurückgeführt werden.

Vier Midas-Filialen wurden kontaktiert und stellten sofort fest, daß sie keine Motoreinstellungen vornehmen. Eine Fachwerkstatt solle in diesen Fällen weiterhelfen. Auch Profi-Reifen machte diese Aussage.

Der VKI-Geschäftsführer DI Spitalsky bewertete die Aussagen dieser Ketten als korrekt. Fünf von sieben Fastbox-Filialen bekamen das gleiche positive Urteil vom Spezialisten, auch zwei Fortinger von fünf lehnten den Auftrag ab. Die restlichen Kandidaten luden den Tester zum Termin ein um ihr Glück zu versuchen.

Die Forstinger-Filialen und ATU machten dabei dann einen ganz guten Eindruck. Glühstifte wurden immer gewechselt, meist aber gleich alle (statt dem kaputten Teil). Die Preise bewegen sich zwischen ATS 1500 und 2000 (was auch eine Fachwerkstätte verlangt), die Arbeit ist in einer halben Stunde erledigt.

Als Negativbeispiele nennt der VKI die Fastboxen in Linz und Graz, die den Kraftstoffilter getauscht haben. Hier wurde einfach nicht erkannt, wo der Fehler gelegen hat. Auch auf Wartezeiten kann man angewiesen sein, bei Forstiger Linz bekamen die Tester erst einen Termin in drei Werktagen. Auch Wartezeiten bei der kleinen Reparatur waren nötig, bis zu sechs Stunden war der Wagen auf der Hebebühne. Das beste Ergebnis lieferte ATU Graz, nach einer halben Stunde und sofortiger Annahme war der Wagen fertig (und korrekt behandelt).


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