Xbox  08.02.2009

Hacker gegen Xbox 360

Besitzer einer Xbox-Konsole stehen zunehmend im Fokus von Hackern. Mit falschen Versprechen erschleichen sich Kriminelle Zugangsdaten.

Wie die Securityspezialisten des slowakischen Unternehmens ESET erichten, versuchen Kriminelle, die Spieleraccounts zu kapern. Mit falschen Versprechen versuchen sie, Gamer dazu zu bringen, ihre Zugangsdaten preiszugeben oder Software zu installieren, die Schadcode enthält. 'Die Hacker bedienen sich hierbei Social-Engineering-Methoden und versprechen den Usern Upgrades eines Spielercharakters oder die Freischaltung eines Game-Levels', erläutert Martin Penzes, technischer Direktor des österreichischen ESET-Vertriebspartners Sicontact.

Für die Cyberkriminellen besonders lukrativ ist es, die virtuellen Identitäten ihre Opfer zu übernehmen. Diese 'Gametag' genannte Onlineidentität identifiziert den Spieler und enthält alle nötigen Daten wie Punktestand, Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände der virtuellen Figuren. Gelingt es einem Hacker, einen Xbox-Account zu übernehmen, so hat er beispielsweise auch Zugriff auf die Microsoft-Points.

Diese virtuelle Währung kann auf der Xbox-Online-Plattform für den Kauf von Demos, Videos, Hintergrundbildern und einigem mehr eingesetzt werden. 'Darüber hinaus floriert der Handel mit virtuellen Spielcharakteren, Waffen, Punkten und so weiter. Hacker sind daher oft finanziell motiviert. Sie können aber genauso einfach nur auf den Kick als bösartiger Outlaw aus sein', sagt Penzes.

Zu den Schwachstellen zählen in diesem Fall auch die User selbst. Diese würden ihre Account-Daten allzu leicht hergeben, meint Penzes. 'Mit Social-Engineering-Techniken und falschen Versprechen erschleichen sich die Hacker das Vertrauen der Gamer und verschaffen sich somit den Zugang zu deren Daten', so Penzes.

Eine weitere Hacker-Methode ist eine eigens programmierte Software, die Viren und Trojaner enthält. Als Beispiel führt Penzes das Programm 'MS Point Generator' an, das Usern kostenlose Microsoft-Points verspricht, wenn sie das Programm auf ihrem Rechner installieren. 'Wer die Software installiert, lädt sich selbst einen Trojaner auf den Computer', betont Penzes. Besonders hinterhältig sei, dass diese Schadsoftware sogar in Videos auf YouTube beworben wird.

pte


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