03.03.2009

VCÖ polarisiert mit neuer Studie

Dass der VCÖ für Bahn und Bim eintritt, sieht man in Diskussionen und Studien immer wieder. Für gute Schlagzeilen provoziert der Verband auch gerne - so wie heute.

Reiche fahren mehr mit dem Auto, Arme fahren umweltfreundlicher. Reiche fahren auf Kosten der Armen. Solche Ergebnisse bei einer Studie zum Verkehr gibt es klarerweise im aktuellen Dokument aus dem VCÖ.

Grundannahme für diese These ist eine angenommene fehlende Kostenwahrheit - der Autofahrer sei nicht Melkkuh der Nation, sondern Schmarotzer der Allgemeinheit. Folgekosten sind also nicht durch die Verursacher getragen, heißt es. Und da wohlhabendere Menschen mehr Auto fahren, nutzen sie die Ressourcen auch stärker.

Forderung auch aufgrund von dieser Rechnung des VCÖ: Mehr Geld für öffentliche Verkehrsmittel wäre notwendig, weil davon die ärmeren profitieren, die ja deshalb auch effizienter fahren. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt und Ziel des VCÖ wären.

Kostenwahrheit auf der Straße hat real wohl mehr mit der Umverteilung der Straßenteilnehmer zu tun (LKW/PKW als Beispiel) als zwischen arm und reich. Vom öffentlichen Verkehr profitieren außerdem sogenannte 'Reiche' genauso, auch wenn diese - klarerweise - mehr Geld für das Autofahren besitzen. Dass Österreich insgesamt auch noch von seiner Autoindustrie gut lebt, darf man auch nicht vergessen.

Und so bleibt mehr die Verwunderung, warum einer solchen Studie die Dimension Gehör zuteil wird und der ewige Fingerzeig auf Autofahrer immer noch so populär ist. Gerade in der Krise gibt es genug andere Dinge zu berechnen...


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