Marken & Modelle  24.03.2009

Billig oder Muscle?

Zwei gänzlich unterschiedliche Autos wurden für die Zukunft zweier gänzlich unterschiedlicher Marken präsentiert. Gemeinsam ist ihnen nur die Anzahl der Räder.

Vier sind es, auf denen die Autos jeweils stehen. Das war es dann aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Beginnen wir in Amerika, wo der Chevrolet Camaro vielleicht noch ein letztes Mal Stärke demonstrieren darf. Ganz 'retro' zeigt er es im Glanz der besten Zeit, den der Kontinent in der automobilen Zeitrechnung gesehen hat.

Video: Chevrolet Camaro

Gelungen ist das Modell auf jeden Fall, meinen selbst Kritiker. Etwas deplatziert wirkt die extrovertierte Erscheinung vielleicht angesichts der Schlagzeilen. Vielleicht ist es aber genau dieser Muskelprotz, der in der Lethargie der Branche wieder Energie bringt. Oft sind es die Antworten auf Fragen, die niemand stellt, die neue Weichen stellen können...

Gänzlich anders gelagert ist der zweite Wagen, der in diesen Tagen viel Aufmerksamkeit bekommt. Gemeint ist der indische Tata Nano, der endlich präsentiert wurde. Und zwar am anderen Ende der Skala, wo der Preis möglichst wenig Spielraum nach unten läßt und der Anspruch an das Auto kaum über die vier in der Einleitung genannten Räder hinausgeht. Der Tata Nano für Indien ist also nach Rückschlägen nun da, kostet um die 1500 Euro, wenn man den Rechenstift ansetzt, und kommt so sicher nicht nach Europa.

VIdeo: Tata Nano

Doch auch Europa wird mit einem Nano bedacht, wenn man den Inder fragt und seine Antworten studiert. Das dauert dann aber noch, denn ein Modell für die alte Auto-Welt muss gestreckt werden, Platz für größere Räder als die von Einkaufswagen geschaffen werden und nicht zuletzt die Sicherheit muss sichergestellt sein. Dann kommt der Nano in wenigen Jahren auch nach Österreich. Für deutlich mehr Geld (das Gratis-Auto aus der Verschrottungsprämie bleibt Wunschdenken), aber immer noch ein Schnäppchen. Man spricht von 6000 Euro inkl. aller Steuern.

Haben Sie sich entschieden? Sollten Sie das Geld für den Camaro haben, bleibt natürlich auch die mobile Option, stattdessen zehn der Nano-Technologie aus Indien für das Geld zu kaufen. Womit wir beim umweltfreundlich-platzökonomischen Argument für den Camaro wären: Legt man das gleiche Geld beim US-Angebot an, braucht man deutlich weniger Platz und Treibstoff. Wenn dieses Effizient-pro-Euro-Argument nicht ein deutlicher Kaufanreiz ist?


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