Branche  30.03.2009

Rick Wagoner tritt ab

Der Chef des General Motors Konzerns tritt zurück. Barack Obama und die US-Regierung üben stärkeren Druck auf die Autobauer aus.

Ein harter Kurs, der nun mit den Herstellern in den USA gefahren wird. Zunächst werden die Forderungen nach weiteren Geldern zurückgewiesen und die angebotenen Sanierungsarbeiten im Unternehmen als nicht ausreichend bewertet. Dann spricht der Präsisent ein Machtwort und zwingt den mächtigen Boss bei GM zum Rücktritt.

Wagoner ist 56 Jahre alt, war 31 Jahre bei GM und ist eine Institution bei GM und in der Autobranche der USA. Gleichzeitig gibt man ihm immer mehr Mitschuld am Desaster der Branche. Und wie es scheint, sieht Obama den mächtigen Mann als nicht lernfähig und wendig genug an - sein Fall ist Bedingung für weitere Staatshilfen an GM. Für etwa zwei Monate sprudelt nun wieder die Geldquelle - bis dahin muss die nue Führung ein Rettungskonzept ausarbeiten, um weitere Milliarden dafür zu erhalten.

Fritz Henderson soll nun (eventuell nur interimistisch) die Leitung von GM übernehmen. Er war bisher Finanzvorstand im Unternehmen und zuvor schon Europa-Boss bei GM. Die US-Regierung solle jedoch an eine komplette Erneuerung in der GM-Führung denken.

Obama auch bei Chrysler aktiv

Ähnlich offensiv geht der US-Präsident auch bei Chrysler vor. 30 Tage habe man dort Zeit für eine Zusammenarbeit mit Fiat. Schafft man das nicht, gibt es keine Gelder vom Staat mehr. Das käme dem Aus des Chrysler-Konzerns gleich.

Fiat dürfte mit der Arbeitsgruppe des Präsidenten eine Lösung gesucht - und gefunden - haben. Eine Mitgift von 6 Mrd. Dollar, die im Raum steht, dürfte die Lösung bei Chrysler für Fiat beschleunigt haben. Der italienische Konzern hat scheinbar alle Forderungen dafür erfüllen können.


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