Leben und Psyche  16.04.2009

Operation für Job?

Wirtschaftskrise und Rezession haben ihre Spuren ohne Zweifel auch im Luxussegment der Schönheitsoperationen hinterlassen. Doch es gibt auch mehr Schönheitsoperationen für neue Jobs!

Die Einschnitte bei den plastischen Chirurgen äußern sich jedoch weniger hart als anzunehmen. So ist die relativ stabile Nachfrage bei US-Verbrauchern auf Auswirkungen der Krise selbst zurückzuführen, wie MSNBC berichtet. Der einknickende und hart umkämpfte Arbeitsmarkt treibt Jobsuchende zu Face-Liftings und Verjüngungskuren. Nach Ansicht der Arbeitnehmer stehen die Chancen mit einem 'frischeren und jüngeren' Aussehen besser. Die Chirurgen selbst wissen diesen Trend zu vermarkten und für sich zu nutzen.

Zwar ist der Markt für Schönheits-OPs nach Angaben der American Society of Plastic Surgeons im Vorjahr um neun Prozent geschrumpft, erzielte in Zeiten der Wirtschaftskrise mit 11,8 Mrd. Dollar jedoch weiterhin beachtliche Umsätze. Die Chirurgen hätten mittlerweile ein steigendes Interesse an Schönheitsoperationen festgestellt, um die Jobchancen im Arbeitsmarkt zu steigern. Dies sei etwa anhand einer Allgemeinverjüngung von Gesicht und Körper möglich. 13 Prozent der Frauen zwischen 16 und 64 Jahren ziehen daher einen medizinischen Eingriff in Betracht. 73 Prozent sollen sogar davon ausgehen, dass ein jugendliches Aussehen besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten für eine Anstellung, eine Beförderung oder bei der Kundenakquisition entscheidend ist. Mit Marketing-Aktionen wie dem 'Job Fighter Package' für Männer und Frauen bedienen US-Chirurgen den Trend und schlachten ihn für sich aus.

'Derartige Aktionen sind absolut unseriös', meint Annette Theis, Sprecherin der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD), im Gespräch mit pressetext. Innerhalb der Branche gebe es zwar immer wieder schwarze Schafe, die sich nicht an die Maßgaben der Qualität halten. Ähnliche Marketing-Aktionen seien hierzulande dennoch undenkbar.

Die Kosten für Schönheitsoperationen wie dem Face-Lifting betragen auch in wirtschaftlich instabilen Zeiten zumindest 6.000 Dollar - in einer Sparvariante bei Lokalanästhesie. Wie in den USA weithin üblich, können jedoch auch OPs auf Pump durchgeführt werden. Derartige Anleihen können Branchenkennern zufolge Spesenkosten von 12 bis 19 Prozent mit sich bringen. Job- und Zukunftsängste treiben Arbeitssuchende in vielen Fällen offenbar dennoch dazu, gleich mehrere Operationen über sich ergehen zu lassen.

pte


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