Link & Web  12.05.2009

Kritik an Zugangssperren

Die ISPA organisiert eine Informationsveranstaltung um wirksame Maßnahmen im Kampf gegen Kinderpornografie im Internet zu diskutieren. Eine kritische Auseinandersetzung mit Zugangssperren sei notwendig.

Die ISPA (Verband der österreichischen Internetwirtschaft) veranstaltet am 27. Mai 2009 im Generali Media Tower im Rahmen von Saferinternet.at eine Informationsveranstaltung mit Experten zum Thema 'Sperren im Internet - Wirksame Maßnahmen gegen Kinderpornografie im Netz?' um wirksame und nachhaltige Methoden im Kampf gegen die Kinderpornografie im Internet zu diskutieren und um aufzuzeigen, welche kritische technischen und gesellschaftspolitischen Aspekte Zugangssperren nach sich ziehen.

Den derzeit in Europa diskutierten und teilweise bereits eingeführten Netzsperren als Maßnahme im Kampf gegen Kinderpornografie steht die ISPA sehr kritisch gegenüber. Sie ist seit 11 Jahren mit der Initiative Stopline aktiv im Kampf gegen Kinderpornografie und sieht in der nun diskutierten Sperrung einschlägiger Internetseiten die große Gefahr, dass dadurch der Grundstein zur Schaffung einer potentiellen Zensur-Infrastruktur gelegt wird, gleichzeitig aber das Problem der Kinderpornografie im Internet nicht gelöst wird. 'Durch die Sperrung der Bilder im Netz, wird das Problem nur oberflächlich ausgeblendet. Die ISPA setzt in diesem Zusammenhang daher verstärkt auf internationale Kooperationen und die enge Zusammenarbeit mit Experten um nachhaltige und effektive Maßnahmen anzuwenden, die das Übel an der Wurzel packen', beschreibt ISPA Generalsekretär Andreas Wildberger die Motivation für die Initiierung der Expertenrunde im Rahmen von Saferinternet.at.

Anmeldung zur Podiumsdiskussion

Bernhard Jungwirth (Koordinator Saferinternet.at), Barbara Schlossbauer (Projektleiterin Stopline), Andreas Krisch (Technischer Experte für das Europäische Datenschutzgütesiegel, Obmann des Vereins für Internet-Benutzer Österreichs und Präsident European Digital Rights), Harald Gremel (Kriminalbeamter im Bundeskriminalamt und Internetermittler in der Meldestelle für Kinderpornografie) sowie Wolfgang Schwabl (Head of Information Security bei der Telekom Austria Gruppe) beschreiben im Rahmen der Diskussion die erfolgreiche Zusammenarbeit von österreichischen ISPs sowie nationalen und internationalen Behörden im Kampf gegen Kinderpornografie im Internet. Darüber hinaus diskutieren die Experten welche kritische technische und gesellschaftspolitische Aspekte Zugangssperren beinhalten.


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

Auch interessant!
Netzsperre zerstört Infrastruktur
Eine aktuelle Sperre eines Cloud-Anbieters durch Urhebervertreter, die österreichische Gerichte durchgewu...

Safer Internet Day mit Influencern
Der heurige Tag für mehr Sicherheit im Internet nutzt den Einfluss von Social Media, um die Botschaft zu ...

Regierung plant Zensur und Überwachung
Im Ministerrat wurde bestätigt, was der digitale Plan von Schwarz/Blau in Österreich ist. Wie planlos ist...

kino.to: Sperre statt Download?
Die Filmindustrie jubelt, doch uns muss traurig zumute sein. Die Justiz in Österreich tappt in eine schwe...

Löschen der Kinderpornografie
Im Internet gibt es eine rege Diskussion darüber, ob man illegales Material besser löschen lässt oder ehe...

EU bringt bessere Strafen gegen Pädophile
Im Kampf gegen Kindesmissbrauch setzt die EU auf strengere Strafen. Auch in Österreich kommen damit stärk...

Kinder stärker ausspioniert?
Webseiten, die speziell für Kinder gedacht sind, stellen eine stärkere Gefährdung für die Privatsphäre da...

Kinder- und Jugendschutz im Internet
Ein immer wieder interessantes Thema für Eltern: Wie kann man seine Kinder im Internet vor Gefahren und n...

Wieder Erfolge gegen Kinderpornografie
Wieder ist der Polizei ein guter Schlag gegen die Szene der Kinderpornografie gelungen. 221 Verdächtige w...

EU-Lösungen statt Inseldenken
Wenn es um das Internet geht, versuchen einzelne Staaten Sonderlösungen und verhindern damit ein wirtscha...