Aktuelles  15.05.2009

Klickbetrug: Neue Vorwürfe

Ben Edelman hat wieder fleissig gesammelt, was Adware auf Computern bei Usern so anstellen kann. Verursachte Kosten bei Adwords, etwa.

Der Jurist, Adware-Gegner und Blogger hat einige Beispiele gesammelt, in denen er Google Untätigkeit und doppelte Profite durch unschöne Machenschaften von Adware-Anbietern vorwirft. Google soll Nutzen davon haben, dass Adware-Systeme im Graubereich Geld erwirtschaften. Und teilweise sogar soll der Suchmaschinenanbieter selbst unsaubere Methoden anwenden, zeigt er auf.

Sein Hauptangriffspunkt ist natürlich wieder einmal die Adware, also Werbeprogramme, die sich meist ohne Wissen der User im PC einnisten und beispielsweise Popups öffnen. Edelman hat hier bei 'WhenU' eine Masche entdeckt, die dem Adware-Anbieter selbst und Google schöne Einnahmen bescheren dürfte.

Das funktioniert so: Geht ein User auf eine Website, öffnet sich ein WhenU-Fenster. In diesem werden Adsense-Anzeigen eingeblendet. Auch solche der Website, die der User eigentlich sehen wollte - und zu der der User mit großer Wahrscheinlichkeit durchklicken wird. Das geschieht auch und gerade dann, wenn der User schon über eine Anzeige auf die Website kam - dann zahlt der Werbekunde sogar doppelt für einen User, der sowieso schon auf der Website gelandet ist.

Auch bei SmileyCentral, einem weiteren Adware-Produkt, ortet Edelman unsaubere Werbeeinblendungen und -kosten. Und selbst geparkte Domains mit Google-Anzeigen, die durch Vertipper User abfangen, hat er als Einnahmequelle gefunden, die wohl mit Googles Wissen (er habe bei einer Veranstaltung alle Daten an Google gegeben, bevor er sie veröffentlichte) passieren.

Und schließlich schießt sich Edelman auch noch auf den Google-Browser ein, der beim Eintippen von Suchbegriffen in die Adressleiste nicht zuerst die passende Adresse, sondern eine Möglichkeit der Anzeige passender Werbung einblendet. Man gelangt schneller zum Suchergebnis mit der Werbung der Fundstelle statt zu einer Fundstelle selbst.

Was ist davon zu halten? Googles Antwort steht noch aus, doch Edelman gilt als zwar polarisierender aber ernst zu nehmender Gegner von Adware und deren Finanzierung. Nicht alle Vorwürfe sind wirklich gut argumentiert, doch die Nichttägigkeit Googles bei fragwürfigen Kunden ist manchmal offensichtlich. Etwa auch dort, wo es um zweifehlhafte Werbekunden in den Textanzeigen geht, die man kaum aus den Werbeblöcken herausbekommt...


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