Aktuell  21.08.2009

Zeitungen verzichten auf eigene Inhalte

In den USA haben 49 Tageszeitungen, die meisten davon mit Auflagen von 100.000 Stück oder mehr, eine verlagsübergreifende Kooperation für die Sportberichterstattung geschlossen. Printredaktionen verzichten vermehrt auf teure Eigenrecherche.

Die 'Content-sharing Alliance' soll bereits im September in Kraft treten und sieht vor, dass Artikel und Kolumnen in eine Art Basar hochgeladen und von jeder teilnehmenden Redaktion verwendet und auch editiert werden können. Einzige Prämisse ist, dass die weiter verwendeten Geschichten Angaben zum Verfasser und dem Ursprungsmedium beinhalten.

'Die Allianz besteht aus einer Basis-Website, zu der Zeitungen ihre Budgets und Storys hochladen und anderen verfügbar machen', sagt Roy Hewitt, Sport-Redakteur beim Plain Dealer. 'Ich denke, dass es mehr über Kolumnen und Feature-Berichte gehen wird als um Spielberichte. Ein Großteil davon wird als Erweiterung für die Online-Auftritte der Zeitungen verwendet werden.'

Glen Crevier, Assistant Managing Editor für Sport bei der Star Tribune, meint dazu: 'Dieser Herbst wird das erste Mal sein, dass wir nicht über die World Series berichten, da die Minnesota Twins nicht daran teilnehmen werden. Über die Finale in der NHL oder NBA haben wir schon seit ein paar Jahren nicht mehr berichtet.'

Verlagsübergreifende Kooperationen in der Sportberichterstattung werden jedenfalls auch in Deutschland und Österreich diskutiert und sind auch bereits umgesetzt. Das Kooperationsprojekt in den USA kann gewissermaßen als Rettungsanker für kriselnde, lokale Printredaktionen verstanden werden.

pte/red


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