Branche  10.09.2009

Audi erfolgreichste Premium-Marke?

Audi wird nach einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) an der Hochschule Nürtingen-Geislingen bis 2015 zur erfolgreichsten Premiummarke weltweit aufsteigen. Profite macht man dann in China.

Der Leiter des IFZ, Willi Dietz, zeigte sich gegenüber 'auto motor und sport' davon überzeugt, dass die Ingolstädter am stärksten vom Wachstum in China profitieren. Sie seien dabei, ihre schwache Position in den USA zu beseitigen. Zudem habe Audi große Kostenvorteile gegenüber Mercedes und BMW durch die Zugehörigkeit zum VW-Konzern, die gerade beim Vorstoß ins Kleinwagensegment mit dem A1 erfolgsentscheidend sein werde. Dietz: 'Durch diesen Technologiebaukasten erhält Audi Zugang zu Technologien zu Kosten, von denen die anderen nur träumen können.' Audi werde so sicher auch in Sachen Produktion in den USA Synergieeffekte mit VW erzielen können.

Mercedes und BMW sieht Diez unter zunehmendem Druck, sich Kooperationen öffnen zu müssen. Für Dietz sind das Voraussetzungen, um bei technologischen Entwicklungen Schritt und die Kosten im Griff halten zu können, beispielsweise beim Thema Brennstoffzelle. So wundere sich die Branche über den Einzelweg von BMW, dem einzigen Konzern, der glaube, dass die Nutzung von Wasserstoff im Verbrennungsmotor zielführend sein könne. BMW brauche 'dringend mehr Kooperationspartner im Bereich der alternativen Antriebe, wie etwa der Elektro- und Brennstoffzellentechnologie', so Dietz. Es reiche nicht, mit Mercedes beim Thema Hybrid zu kooperieren.

Erst gestern hatten Daimler, Ford, General Motors/Opel, Honda, Hyundai, Kia, Renault/Nissan und Toyota eine Erklärung zur gemeinsamen Entwicklung und Markteinführung von elektrischen Fahrzeugen auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnik unterzeichnet. BMW ist nicht mit von der Partie.

Premium hat Zukunft

Für Mercedes sieht Dietz die Notwendigkeit für mehr Kooperationen. Die Marke müsse ihre Absatzzahlen in der Kompaktklasse steigern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Kompaktsegment sei die größte Schwäche dieser Marke. Mittelfristig müsse Mercedes auf 400.000 bis 500.000 Verkäufe pro Jahr kommen, um in diesem Segment profitabel zu sein. Als einen ersten Schritt dorthin sieht er die beiden geplanten zusätzlichen Varianten von A- und B-Klasse.

Dass Premium kein Auslaufmodell ist, daran lässt Dietz keinen Zweifel. Nach der Absatzkrise werde er wieder deutlich Fahrt aufnehmen. 'Mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von vier Prozent bis zum Jahr 2015 wird das Segment sogar stärker wachsen als der Gesamtmarkt.' Nach seinen Berechnungen würden 2015 weltweit 57 Millionen Neuwagen (aktuell 4,5 Mio.) verkauft, sechs Millionen mehr als in diesem Jahr. Zehn Prozent des Absatzes werde auf die Premiumklasse entfallen, so Diez. Das wären 5,7 Millionen Fahrzeuge im Vergleich zu aktuell 4,5 Millionen.

ar/red


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