Link & Web  29.10.2009

Für den Weltfrieden

Der Siegeszug des Internets hat die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren, grundlegend verändert. Stanford-Forscher sehen neue Chancen für globale Konfliktlösungen.

Durch die stärkere globale Vernetzung ergeben sich völlig neue Chancen und Möglichkeiten, um weltweit Interessenskonflikten vorzubeugen und das gegenseitige Verständnis zwischen verschiedenen kulturellen, politischen oder religiösen Anschauungen zu fördern. Diese Auffassung ist Basis für die aktuell gestartete Initiative 'Peace Dot' eines Forscherteams des Persuasive Technology Lab der Stanford University, die auf Friedenssicherung mithilfe neuer Kommunikationstechnologien setzt.

'Viele Menschen sind heute eher pessimistisch, was das Erlangen von Frieden auf der Welt betrifft. Unser Team sieht hier aber einen völlig anderen Trend', schreiben die Stanford-Forscher auf ihrer Homepage. Insbesondere im Web seien 'viele gute Sachen' wie etwa Social Communitys oder Weblogs entstanden, die für die Schaffung und Erhaltung weltweiten Friedens sehr hilfreich sein könnten. 'Aufgrund innovativer Methoden des stärkeren Zusammenarbeitens von Millionen von Menschen glauben wir, dass ein dauerhafter Weltfrieden in 30 Jahren möglich ist', sind die Projektinitiatoren überzeugt.

Um die globalen Friedensbestrebungen voranzutreiben, hat die Wissenschaftlergruppe einen Aufruf an Unternehmen und Organisationen gestartet. Diese sollen eine spezielle Sub-Internetdomain einrichten, auf der sie der Öffentlichkeit darlegen, welchen konkreten Beitrag sie im Kampf für Frieden bereits leisten oder noch zu leisten gedenken. Die auf diese Weise gesammelten Webseiten von Unterstützern werden dann in einem zentralen Verzeichnis erfasst, das Interessierten jederzeit online zur Verfügung steht.

Dass ein derartiges Friedensprojekt bei den Unternehmen durchaus auf Gehör stößt, zeigt die kontinuierlich wachsende Zahl der Kooperationspartner auf der 'Peace Dot'-Homepage. Eines der ersten Unternehmen, die sich der Initiative angeschlossen haben, ist das Online-Netzwerk Facebook. 'Facebook ist stolz darauf, eine Rolle in der Förderung des Friedens spielen zu dürfen, indem es Technologien zur Verfügung stellt, die zum gegenseitigen Verständnis der Menschen beitragen', heißt es auf der entsprechenden Webseite.

Auch die Nutzerschaft des Online-Netzwerks, das eigenen Angaben zufolge gegenwärtig mehr als 300 Mio. aktive Mitglieder weltweit besitzt, scheint vom Projekt der Stanforder Forschertruppe angetan zu sein und beteiligt sich ausgiebig mit Unterstützungs-Postings. Eine aktuelle Online-Umfrage zu den Aussichten auf Weltfrieden in den nächsten 50 Jahren zeichnet allerdings doch ein eher pessimistisches Bild. Lediglich rund ein Zehntel der deutschen Facebook-User halten dies für möglich.

pte


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