Branche  02.11.2009

VW: Größerer und billiger US-Passat

Um Toyota in den USA zu schlagen und dem Ziel näher zu kommen, größter Autobauer zu werden, wird Volkswagen ein neues Ass aus dem Ärmel ziehen. Groß und billig wird das Auto für Amerika werden.

Der Wolfsburger VW-Konzern hat die Weltmarktführerschaft vor Augen, kommt auf dem Weg dahin jedoch nicht um den wichtigen US-Markt herum. Um den aktuell weltweit größten Autobauer Toyota abzulösen, startet Volkswagen daher einen neuen Angriff auf die Konkurrenz. Mitte 2011 will das Unternehmen die Produktion eines eigens kreierten Modells aufnehmen, das ausschließlich in Amerika zum Kampfpreis von unter 20.000 Euro angeboten werden soll. Es soll länger und breiter als der Passat sein, in den Staaten gefertigt werden und seinen Teil zu einem anvisierten vierfach höheren Absatz beitragen.

Trotz des massiven Einbruchs der US-Autoindustrie 2009 werden die Staaten nach Meinung von Experten in Zukunft wieder zu den bedeutendsten Märkten der Welt zählen. Derzeit bewegt sich die Branche aber 'noch fernab einer zufriedenstellenden Situation', wie Deutsche-Bank-Research-Autoanalyst Eric Heymann im Gespräch mit pressetext verdeutlicht. Die jüngste Bodenbildung sei von staatlichen Beihilfen getragen, während das Wachstum aus eigener Kraft in den kommenden Monaten moderat bleibe.

VW rechnet eigenen Angaben zufolge in den USA frühestens 2012 mit einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Mit dem Produktionsstart des Billig-Wagens Mitte 2011 visiert der Konzern die prognostizierte Erholungs- und Wachstumsphase an. Bis 2018 will das Unternehmen den US-Absatz auf rund eine Mio. Autos der Marken VW und Audi steigern, was einer Vervierfachung des aktuellen Niveaus entspräche. Der Marktanteil von derzeit zwei Prozent 'ist nicht genug', wird VW-Amerikachef Stefan Jacoby von der Financial Times Deutschland zitiert.

1988 hatten sich die Wolfsburger nach zehnjähriger Präsenz mit einer eigenen Produktion aus den USA zurückgezogen. In Chattanooga, Tennessee, nimmt VW nun einen neuen Anlauf. 'Wir greifen die Wettbewerber an über Größe, Qualität und Preis', lautet Jacobys Kampfansage. Eine Bekanntheit wie Toyota zu erreichen sei das ausgegebene Ziel, um 'auf die Einkaufsliste der Amerikaner' zu kommen.

Der japanische Autokonzern verfügt mit dem Toyota Camry über ein vergleichbares Modell, das ab 20.000 Dollar angeboten wird und in den ersten neun Monaten 2009 über 264.000 mal verkauft wurde. Volkswagen schaffte hingegen mit allen Modellen nur etwa die Hälfte. Ein weiterer Ausbau der Produktionskapazitäten sowie die zusätzliche Herstellung von Audi-Modellen in Chattanooga seien möglich und würden derzeit geprüft.

pte


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