Aktuell  04.02.2010

Nazi-Hunde und Tier-Rassismus

In Niederösterreich wird mit einer 'Rasseliste' gearbeitet, in Wien steht in der Volksbefragung ein Kampfhundeverbot an der Tagesordnung. Und die Gegner formieren sich unter Protest der Boulevardpresse.

Etwa heute, wenn der Herausgeber des Hundemagazins 'Wuff' mit verteilten Flyern auf das Anliegen der Hundehalter aufmerksam macht. Darauf ist ein süßes Hundebaby zu sehen und daneben ein vermeintlicher Kampfhund. Der Inhalt deckt dann auf: Ein Hund wird nicht als Kampfhund geboren, er wird dazu gemacht. Nicht die Rasse macht den Hund zum Kampfhund, sondern sein Herrl.

'Böse' steht zur Illustration auf einem Hund in einem Stern. Und genau das stört nun die endlich einen Skandal witternde Presse. 'Heute' schreibt von einem 'Nazi-Skandal' und einem 'Eklat' gleich auf der Titelseite der Gratiszeitung. Die Verwendung eines 'Judensterns' verharmlose, erklärt dann im Innenteil auch noch die Israelitische Kultusgemeinde. Der gelbe Stern zeige eine Geisteshaltung.

Gelb war der Stern zwar nicht auf den Schwarzweiss-Foldern gedruckt. Das Thema 'Kampfhunde' polarisiert aber. Und die Diskussion scheint nicht seriös führbar zu sein, selbst die Frage bei der Volksabstimmung in Wien ist so gestellt, dass das Ergebnis schon jetzt klar ist. Eindeutig ist aber auch, dass wer heute noch bei Text in Sternen auf Hunden gleich Juden-Markierungen sieht, eindeutig noch in der falschen Zeit lebt. Außer ein paar Ewig-gestrig-Denkender wird das unglaubliche Nazi-Greuel niemand mit Tieren in Verbindung bringen. Selbst wenn auch hier das 'Rasse'-Thema ohne inhaltliche Tauglichkeit aufgegriffen wurde.


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