Hund 08.02.2010
Keine Frage: Die Schauergeschichten und Horrormeldungen von zu Tode gebissenen Senioren und Kindern sind spektakulär, der Skandal schnell hochstilisiert und auf den Punkt gebracht. Die Kampfhunde sind es, denen man an den Kragen will.
Klar, die Formel ist so einfach und verständlich, dass sie den Politikern gut über die Lippen kommen kann. Noch dazu sind die Kampfhunde keine Wähler, also nur weg damit.
'Kampfhunde?' Was sind nun die gefürchteten Kampfhunde? An der Rasse kann man das kaum festmachen, an Merkmalen eines Hundes generell auch nicht. Das nette Schoßhündchen wird zur Bestie, wenn es zB. krank wird. Und die Killer-Rasse ist in den richtigen Händen ein guter Gefährte und ein Werkzeug für die Einsatzkräfte.
Den Kampfhund gibt es nicht. Es gibt den Kampfhundehalter. Den, der aus dem Tier eine Waffe macht. Und den, der ohne das Tier eine andere Waffe finden wird: Das Auto bei 150 im Ort, das Springmesser in der Tasche oder Drogen bei entsprechendem Einsatz. Nicht der Hund ist dessen vorrangiges Merkmal, sondern die Geisteshaltung. Und das Milieu, in dem sich diese entwickeln kann.
Soziale Verrohung, das Auseinanderdriften der Gesellschaft, das Gegeneinander statt Miteinander - all das sind Dinge, wo ehrliche Politik ansetzen müsste. Im Ergebnis behandelt man damit dann nämlich die Ursache aller Symptome, ohne sich an 'Kampfhunden' rhetorisch zu verbeissen.
Das einfache Bild wird in diesem Beitrag nett umschrieben und grotesk verpackt. Für viele ist das Thema aber ernst, ob aus privaten Gründen oder auch im Beruf. Wie denken Sie darüber? Posten Sie unten Ihre Meinung oder machen Sie Ihr Voting hier! Soll kein Gesetz die Hundehaltung einschränken, sollen Hundehalter verpflichtet werden oder gesetzliche Schranken die Auswahl der Rasse durch Verbote und Steuern bestimmen?
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