Link & Web  22.03.2010

Google geht aus China weg

Nun also doch und rascher als erwartet: Google hat heute seine chinesische Website auf jene von Hong Kong umgeleitet und damit das Filtern nach den Wünschen der Zensur Chinas beendet.

Damit will man gegen die Zensur protestieren, die Anbieter in China unterstützen müssen. Gleichzeitig gibt Google aber einen der wichtigsten Märkte auf. Einen Markt allerdings, der für Google schwer war - und in dem ein anderer Anbieter Marktführer ist: Baidu.

Der chinesische Wettbewerber wird nun wieder alleiniger Marktführer in China sein und unangefochten agieren. Bei der immer stärker werdenden Macht Chinas ist das ein harter Brocken für Google. Und auch die Ressourcen an Mitarbeitern, die Google in China in der Forschung hat, sind für den Suchmaschinen-Giganten wertvoll.

Diese will Google nun auch vor Repressalien schützen: Amerikas Google sei für den Abzug aus China verantwortlich. Keinesfalls aber die lokalen Mitarbeiter in China.

Die Websites in Hong Kong sind in einer der chinesischen Sprachen verfügbar, allerdings überlastet und wohl bald auch durch Sperren und Angriffe aus China in Mitleidenschaft gezogen. Das vermutet man bei Google und hat entsprechende Status-Informationen zur Uptime der Angebote auch gleich ins Internet gesetzt. So kann China und die Welt den unzensierten Zugang für Chinesen auch gleich öffentlich begutachten.


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#Google #China #Zensur

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