Games  24.04.2010

Shooter machen klug!

Computerspiele haben bekanntlich ihre Pros und Contras. Gerade beim Vergleich von Denkspielen und Ego-Shootern könnten die Meinungen und Vorstellungen über ihre Wirkung nicht weiter auseinandergehen.

Dass es sich dabei jedoch häufig um Vorurteile und bloße Vermutungen handelt, zeigen zwei voneinander unabhängige Studien. Nicht Denkspiele machen ihre Spieler klüger, sondern Gewaltspiele, so die gewonnene Erkenntnis.

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Videogames, die das Gehirn trainieren sollten, verbessern die allgemeine Leistungsfähigkeit nicht. Zwar machen die User im Rahmen von Denkspielen Fortschritte, können diese aber nicht auf andere Bereiche übertragen. Zu diesem Ergebnis ist eine von der BBC initiierte Studie gekommen. Die größte bisher durchgeführte Untersuchung begleitete 11.430 Menschen sechs Wochen lang, um herauszufinden, welche Auswirkungen - wenn überhaupt - das Spielen von Trainingsprogrammen am Computer haben kann. Es kam zu keinen Verbesserungen in der allgemeinen Argumentation, beim Gedächtnis, der Fähigkeit zu planen oder den räumlich-visuellen Fertigkeiten.

Gewaltspiele sind besser

Anders verhält es sich mit Gewaltspielen, wie Wissenschaftler der Universität Leiden erörtern. 'Unsere Ergebnisse stützen die Vorstellung, dass das Spielen von Ego-Shootern die kognitive Flexibilität fördert', heißt es gegenüber pressetext. Die Games erfordern von ihren Spielern schnelle Reaktionen und eine flexible Denkweise. 'Videospiele trainieren die natürlichen Reflexe', sagt Lorenza Colzato, Universitätsdozentin in Leiden und Autorin der Studie. Davon könnten die Spieler auch im 'Modern Life' Gebrauch machen. Sie würden von positiven Effekten auf das Gehirn profitieren, die etwa Multitasking-Fähigkeiten fördern. Die Studie, die im Fachmagazin Frontiers in Psychology erschienen ist, habe gezeigt, dass die kognitive Flexibilität unerfahrener Spieler stärker gefördert wurde als von Personen mit hoher Spielerfahrung.

Die Wissenschaftler weisen außerdem darauf hin, dass Ego-Shooter nicht gewaltsam machen und zu anti-sozialem Verhalten führen müssen. Kindern würden die Spiele hingegen helfen, die Reflexe zu schärfen und mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, wovon sie auch in der späteren Berufswelt profitieren könnten. Zudem könne die Aktivität älterer Menschen durch Videospiele gefördert werden.

pte/red


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#Shooter #Denkspiele #Studie #Forschung #Entwicklung

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