Werkzeuge  10.05.2010

Google folgt doch 3D-Standard

Google hat sich in Sachen 3D-Grafik im Web entschlossen, voll auf den aufkommenden WebGL-Standard zu setzen. Die hauseigene Alternative O3D wird nicht weiter entwickelt.

Das wird nicht zuletzt damit begründet, dass das WebGL zugrunde liegende JavaScript zuletzt deutliche Performance-Fortschritte gemacht hat. 'Da sind sehr gute Neuigikeiten für 3D im Web, dass ein Standard - WebGL - von allen Herstellern moderner Browser umgesetzt wird', begrüßt Mozilla-Europe-Präsident Tristan Nitot die Entscheidung gegenüber pressetext. Ganz aufgegeben wird O3D aber nicht, denn es soll als JavaScript-Bibliothek, die auf WebGL aufsetzt, weiterhin zusätzliche 3D-Möglichkeiten liefern.

WebGL ist eine Lösung, welche die Grafikspezifikation OpenGL nutzt und im Rahmen der Khronos Group unter federführender Mozilla-Beteiligung entwickelt wird. Ausführungen von Google-Entwicklern auf dem offiziellen Chromium Blog zufolge war der Konzern ursprünglich skeptisch, ob JavaScript schnell genug für diesen Ansatz sei. Daher habe man den O3D-Zugang für besser gehalten. Außerdem habe man befürchtet, dass fehlende OpenGL-Treiber auf Windows-Rechnern die Durchsetzung von WebGL behindern könnte.

Freilich war Google und insbesondere das O3D-Team von Anfang an an der WebGL-Entwicklung beteiligt und inzwischen sind die Bedenken offenbar ausgeräumt. JavaScript sei wesentlich schneller geworden. Für das Treiber-Problem wiederum hat Google selbst mit dem Projekt 'ANGLE' eine Lösung in Aussicht gestellt. Somit wurde nun die schwere Entscheidung getroffen sich, O3D als eigenständige Entwicklung aufzugeben und sich voll hinter WebGL zu stellen.

pte/red


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#3D #WebGL #Google #Javascript

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