Politik  30.07.2010

Das Parlament leistet sich eine Website

Und was für eine - immerhin kostet sie über 400.000 Euro, mehr als so manche Webdesigner-Firma insgesamt wert sein dürfte.

parlament.gv.at soll schon nach der Sommerpause im September für ein frisches Gesicht des Parlaments im Web sorgen. 'Benutzerfreundlich' und 'leicht durchsuchbar' sind die Eckdaten, die bekannt wurden.

Die aktuelle Version ging 1996 ans Netz und wurde seither immer erweitert und ausgebaut. Nun folgt ein Bruch und Neuanfang, um dem Ganzen Struktur zu geben. Das ist auch gut so, denn nur wenig mehr als 100.000 Besucher im Monat sind laut Angaben bisher zu verzeichnen gewesen.

Wichtig könnten Gesetzesvorlagen sein, die samt 'Statusbalken' in der neuen Website verfolgbar sind. Ob das personalisierbare Portal mit Login für den normalen Besucher relevant sind, ist nicht (positiv) abzuschätzen.

Der Preis ist abzuschätzen, da aus Anfragen im Parlament bekannt: In den Kosten von 411.613 Euro für die Website sind die Leistungen der Agentur Fonda sowie Hardware und Lizenzkosten enthalten. Noch einmal 20.000 wird die Sicherheit und 22.000 die Implementierung kosten, hieß es damals. Ein ordentlicher Patzen Geld für eine vergleichsweise selten genutzte Website, angemessen aber für die Bedeutung der Website. Ob ein solcher Umfang für das Parlament erforderlich ist, ist kaum zu beantworten - auch nicht der konkrete Inhalt, denn ein Pflichtenheft liege lt. der Parlamentsanfrage aus dem Frühjahr nicht vor. Das brauche man nicht.

Ebenfalls nicht gebraucht werden Anbindungen an die sozialen Netze. Schade eigentlich, denn gerade die Diskussion und Interaktion wäre schön für die Politik gewesen. Und sie hätte keine halbe Million verschlungen. Zumindest nicht, wenn Private den Auftrag erteilt hätten...


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Parlament #Webdesign #Website

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