Kinderwunsch  09.09.2010

Übelkeit bei Schwangerschaft

Gegen die regelmäßige Übelkeit, mit der etwa jede zweite Frau zu Beginn einer Schwangerschaft kämpft, ist kein Kraut gewachsen. Eine Studie hat das nun festgestellt.

Dieses enttäuschende Ergebnis liefern Forscher der Dublin City University in der 'Cochrane Database of Systematic Reviews'. Sie analysierten 27 Studien mit insgesamt über 4.000 Schwangeren, um die alte Frage des besten Gegenmittels zu klären. Kriterium war, wie sehr sich die Übelkeit binnen drei Tagen nach der Behandlung verändert hatte. 'Methoden gibt es viele, Nutzen und Sicherheit sind dabei jedoch fraglich', fasst Studienleiterin Anne Matthews zusammen.

Weder sechs Studien zu Akupressur noch zwei zur Akupunktur lieferten Vorteile gegenüber Kontrollgruppen. Elektrostimulation zeigte immerhin bei einigen Frauen Verbesserungen im Zeitraum von drei Wochen. Nur bei wenigen linderte die Einnahme von Ingwer oder die Zufuhr von Vitamin B6 die Übelkeit. Ähnlich schwache Erfolge brachten Antihistaminika oder Mittel zur Verhinderung von Erbrechen, sogenannte Antiemetika. Teils lösten sie starke Nebenwirkungen aus: Antiemetika etwa Benommenheit oder Ingwer das Sodbrennen.

Immerhin können vorbeugenden Maßnahmen kleine Wunder wirken, sagen Frauenärzte. Dazu gehören etwa das Frühstück im Bett oder fünf bis sechs kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen, wodurch der Blutzucker im Lot bleibt. Ins Freie gehen oder regelmäßig lüften sind günstig, zudem Ruhepausen und ausreichend Schlaf. Gegen Kreislaufbeschwerden wie Schwindel und Müdigkeit empfiehlt der Frauenärzte-Verband, vor dem Aufstehen Beingymnastik zu machen und rasche Bewegungen zu meiden. Für manche sind Schwimmen, Radfahren und Yoga hilfreich.

Der Grad der Schwangerschaftsübelkeit unterscheidet sich von Frau zu Frau sehr. Viele kennen das Problem gar nicht, manche fühlen sich zu bestimmten Tageszeiten übel, manche erbrechen häufig. Die schwerste Form, die 'Hyperemesis Gravidarum', erfordert die Überwachung und Behandlung im Spital. Medikamente nehmen Frauen auch manchmal, wenn die Berufsausübung stark beeinträchtigt ist, wobei auch Vetter auf die Nebenwirkungen aufmerksam macht. Warum Schwangerschaftsübelkeit überhaupt entsteht, ist nicht eindeutig geklärt.

pte/red


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