Geld & Finanzen  11.09.2010

Unzufriedenheit mit dem Lohn

Eine alarmierende Statistik von SORA und IFES hat die Arbeiterkammer Oberösterreich präsentiert. Demnach sind immer weniger Arbeitnehmer zufrieden mit ihrem Gehalt.

Bei 350.000 Österreichern reicht der Verdienst nicht mehr zum Leben. Besonders betroffen sind junge Menschen mit niedrigem Bildungsniveau. Die höchste Zufriedenheit findet sich bei öffentlich Bediensteten, die niedrigste Zufriedenheit herrscht bei Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen.

Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Anzahl jener Österreicher, die trotz Berufstätigkeit nicht genug zum Leben verdienen, seit dem Jahr 2000 um 38 Prozent angestiegen ist. 350.000 Menschen sind hierzulande von Armut trotz Arbeit betroffen. Mit der größten Gefahr, trotz Arbeit Armut zu leiden, sehen sich prekär Beschäftigte, Arbeiter und Migranten konfrontiert. Junge Frauen sind ebenfalls eine Risikogruppe - zwölf Prozent fallen unter den Begriff 'Working Poor'.

Die Krise sitzt den Arbeitnehmern noch im Nacken. Blickten 2007 noch 83 Prozent der Beschäftigten optimistisch in die Zukunft, so sind dies 2010 nur mehr 61 Prozent. 'Hätten die Arbeitnehmer einen Aufschwung bemerkt, so wäre auch ihr Optimismus gestiegen', erklärt Raml. Besonders hervorzuheben seien aus seiner Sicht zwei besonders pessimistische Bevölkerungsgruppen.

Besonders unzufrieden mit ihrem Einkommen sind Arbeiter. Nur 47 Prozent geben an, mit ihrem Verdienst zufrieden zu sein. Dieser Gruppe folgen Angestellte mit 61 und öffentlich Bedienstete mit immerhin 72 Prozent Zufriedenheit. Am unzufriedensten sind naturgemäß Menschen in prekären Verhältnissen. Nur 27 Prozent der Leiharbeiter und 42 Prozent der freien Dienstnehmer sind mit ihrem Verdienst zufrieden.

Eine besondere Diskrepanz in puncto Gehaltszufriedenheit findet sich zwischen verschiedenen Altersgruppen. Ältere Dienstnehmer über 45 sind mit 62 Prozent überdurchschnittlich zufrieden, Menschen unter 25 sind mit 50 Prozent deutlich weniger zufrieden. Zudem sind Männer mit 59 Prozent etwas zufriedener als Frauen mit 57 Prozent.

pte/red


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