Aktuelles  01.10.2010

Social Networks wachsen nur passiv

Die anfänglich weitgehende Begeisterung für soziale Medien hat überraschend nachgelassen. Zwar wachsen Userzahlen weiter, aktive Teilnahme und Beisteuern von Inhalten wird weniger.

Zwar sind Netzwerke wie Facebook und Twitter oder auch das Videoportal YouTube nach wie vor Publikumsmagneten. Die Motivation der User für eine aktive Teilnahme begann in diesem Jahr aber plötzlich zu leiden. Wie die Marktforscher von Forrester Research aufzeigen, stellen die Nutzer verhältnismäßig weniger Inhalte online als noch im vergangenen Jahr. Ihre Aktivität schrumpft, obwohl die Social Networks nach wie vor steigende Userzahlen verzeichnen.

Lediglich rund zehn Prozent der Mitglieder erzeugen in sozialen Netzwerken Inhalte. Nur ein Prozent zeigt sich dabei als besonders aktiv. Kommuniziert wird sowohl im Internet als auch offline hauptsächlich von Meinungsbildnern.

Die Zahl neuer Mitglieder von Social Networks ist im Verlauf des vergangenen Jahres weiter gestiegen - um elf Prozent in Europa, um 18 Prozent in China, um acht Prozent in den USA und um elf Prozent in Australien. 'Kein Markt zeigte zwischen 2009 und 2010 hingegen Wachstum bei der Zahl an Menschen, die Social Content erzeugen', so Forrester. Den Marktforschern zufolge ist dies auch auf einen 'Mangel an neuen Ideen, Inhalten und Perspektiven' zurückzuführen.

Die Gruppe der 'Creators', die einen Blog betreiben, Videos und Musik hochladen oder Artikel verfassen, ist in den USA von 24 auf 23 Prozent der Online-Community geschrumpft. Der Anteil der 'Critics', die Produkte bewerten, fremde Blogs kommentieren oder in Wikis und Diskussionsforen teilnehmen, fiel von 37 auf 33 Prozent. Gleichzeitig rutschte die Zahl der 'Collectors', die beispielsweise Feeds abonnieren und Content zugunsten anderer User organisieren, von 21 auf 19 Prozent der Userschaft. Von 73 auf 68 Prozent ebenfalls geschrumpft ist die Gruppe der 'Spectators', die lediglich von anderen Nutzern erzeugte Inhalte konsumieren.

Die 'Joiner', die Accounts bei Facebook und Co haben und Networking-Seiten sporadisch besuchen, haben hingegen von 51 auf 59 Prozent zugenommen. Zudem fallen 31 Prozent der Nutzer in die Gruppe der 'Conversationalists', die sich beispielsweise mit der Änderung von Statusmeldungen begnügen.

pte/red


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