Aktuelles  05.10.2010

Flattr funktioniert nicht richtig

Der Social-Payment-Dienst Flattr dürfte ein Problem im System haben. Seit der Öffnung haben sich die Umsätze nicht gesteigert, sondern sind noch gefallen. Und Leistung wird nicht honoriert.

Anfangs war der Hype um Systeme wie Flattr oder Katchingle groß. Auf Seiten der User war damit mit einem monatlichen Fixbetrag per Button auf Websites ein Micropayment für Inhalte möglich - pro Klick verteilte sich das Geld auf die so unterstützten Websites.

Vielversprechend war der Anfang ja, doch nach Öffnung des Systems macht sich Ernüchterung breit. Statt die Umsätze für die Autoren im Web kräftig anzuheizen, scheint die Öffnung nach dem Testlauf eher das Gegenteil bewirkt zu haben. Die Einnahmen gingen laut Veröffentlichungen zahlreicher Medien sogar zurück.

Und noch ein Trend widerstrebt den Bloggern, Autoren und Medien: User honorieren nicht, wie angedacht, Leistungen von Autoren mit einem Flatr-Klick, sondern Meinungen und selbst Mini-Aufwand. Die meisten Flattrs ziehen Artikel an, die polarisieren und Stellung beziehen ('Diese Meinung ist mir Geld wert', sagt der Flatterer also). Und dann sind auch noch Top-Verdiener unter den besten Ergebnissen, die nur ein paar Sätze in ein Blog gepostet haben. Geld für keine Leistung, dafür erhalten aufwändig recherchierte Artikel mit Hintergrundinformationen kaum Gegenleistungen.

Wir selbst haben den Testlauf von Flattr bis hier hin auch mit gemacht. Leider ist das Ergebnis so mager, dass wir den Flattr-Button nun wieder ausbauen. Es zahlt sich einfach nicht aus, den Platz auf der Website für Flattr zu reservieren. So wie es aussieht, ist die Zukunft von Social Payment ohnehin eine kurze, denn unseren Weg gehen auch viele weitere Portale.


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#Flattr #Social Media #Social Payment #Micropayment

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