Technologien  28.01.2011

P2P mit Android

Near Field Communications (NFC) ist vor allem als Technologie im Gespräch, die mobiles Zahlen via Handy leicht macht. Doch das Potenzial von NFC reicht viel weiter, wie Forscher herausfanden.

NFC ist für soziale Apps interessant, um auf einfache Art einen Datenaustausch zwischen zwei Geräten zu starten oder einen Kollegen ganz gezielt zu einer gemeinsamen Sitzung an einer Produktiv-App einzuladen. Auch für Games könnte die Geräte-Interaktion via NFC nützlich sein, zeigen Forscher aus Stanford.

Googles Android unterstützt ab Version 2.3 NFC, sodass Smartphones auf Dauer Kreditkarten ablösen könnten. Das von Samsung gebaute Nexus S ist dabei das erste NFC-fähige Android-Gerät, das für das Stanforder Team aber aus einem ganz anderen Grund interessant ist. 'NFC hat das Potenzial, Kontext zwischen Geräten auszutauschen, ohne das Nutzererlebnis zu beeinträchtigen', erklären die Forscher in ihrem Blog. Daher haben sie versucht, ob das Nexus S auch Peer-to-Peer-Verbindungen (P2P) via NFC zwischen zwei Geräten erlaubt.

Letztlich mussten die Forscher leichte Veränderungen am Betriebssystem vornehmen, um eine erste Konzeptdemonstration zu ermöglichen. Ein Anwendungsbeispiel ist eine Whiteboard-App, bei der ein User einfach einen Kollegen zu Verwendung der App und einer gemeinsamen Sitzung einladen kann. Dazu halten die Nutzer die Geräte aneinander, sodass via NFC eine URL übertragen wird. Über den Link erhält der zweite Anwender alle nötigen Informationen wie die Session-ID und nötigenfalls auch, wo er die App beziehen kann.

Der Datenaustausch funktioniert dabei ohne sichtbare Störung für den einladenden User. 'Das Whiteboard läuft noch im Vollbildmodus, während es mit einem anderen Handy geteilt wird', betont das Team. Genau darin sehen die Tüftler einen Vorteil von NFC, denn die Technologie hat ihrerseits auch einige Einschränkungen. Dazu zählt nicht zuletzt die geringe Übertragungsrate. Daher wird beim Beispiel einer Art NFC-Filesharing nicht die eigentliche Datei, sondern lediglich ein Link übertragen. Der Empfänger bezieht die Datei selbst letztlich via Web. Zudem hat NFC nur eine recht geringe Reichweite.

Das Team in Stanford hofft dennoch, dass NFC-fähige Smartphones in Zukunft auch P2P-Übertragungen ab Werk unterstützen werden. Denn die Forscher sind davon überzeugt, dass die Technologie gerade zum Starten geräteübergreifender Apps sehr nützlich ist. Ihre aktuellen Demos setzen auf die in Stanford entwickelte App-Plattform Junction. Damit haben sie schon ein Poker-Spiel umgesetzt, das sowohl auf Handys als auch Fernsehern läuft.

pte


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#NFC #Stanford #Forschung #Wissenschaft #P2P

Auch interessant!
Social Networks ohne zentrale Datenbank
Es gab schon Initiativen im Open Source-Umfeld, die eine Art Facebook gebaut haben, ohne auf zentrale Ser...

Unsichtbare Daten am Bildschirm
Geht es nach den Fujitsu Laboratories, reicht es in Zukunft, mit der Handy-Kamera ein Video vom PC-Monito...

Tablet für Gamer
Archos hat mit dem GamePad rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft die laut Hersteller erste Android-Spielekon...

Google Wallet gegen Paypal
Google hat gestern Abend offiziell sein seit einiger Zeit etwartetes Handy-Bezahlsystem vorgestellt. Nun ...

Android führt in den USA
Googles Android ist in den USA mittlerweile die am weitesten verbreitete Smartphone-Plattform. Das geht a...

Android 2.3 Gingerbread kommt auf Nexus S
Das Samsung Nexus S wird das Google-Smartphone als Referenz mit dem neuen Android. Es wird ab 16.12.2010 ...

Handy zur Bezahlung
Google-CEO Eric Schmidt hat im Rahmen der Web 2.0 Summit angekündigt, dass in den nächsten Woche Android ...

NFC: Mobilkom funkt Geld
Nahfunk als Erweiterung zu normalen Handy-Diensten ist insbesondere für die Bezahlung an Automaten eine k...