Aktuell  01.02.2011

Arabisches Öl und Europas Energie

Die Unruhen rund um die Demokratisierung in Ägypten und den umliegenden Staaten machen wieder einmal die Abhängigkeit Europas von dieser Energiequelle deutlich. Es wird langsam Zeit zum Umdenken.

Öl für Benzin und Diesel wird knapp, melden die Pessimisten schon seit Jahrzehnten - das Ende bleibt regelmäßig aus. Optimisten sehen bei steigenden Preisen sogar unermessliche neue Quellen wie das schwer zu fördernde Öl, das in der gefrorenen Erde gebunden ist.

Doch neue Gefahr für die Ölförderung und das politische Gleichgewicht wird nun just durch die Demokratisierung und die einhergehende Unruhe in der wichtigsten Region für das Öl ausgelöst. Die arabische Energie ist da betroffen. Greift jene Welle der Befreigung um sich, die in Tunesien begonnen hat, dann kann das durchaus kritisch werden. Was, wenn angrenzende Länder in Bürgerkriege verfallen? Was, wenn der Iran kippt? Oder auch: Was, wenn Agypten nach Mubarak den Islam stärkt? Viele Fragen, die schon jetzt den Ölpreis steigen lassen.

Man kann sich ausmalen, dass diese Quelle für Probleme rund um unsere Energie durchaus Potential für gröbere Änderungen bei uns haben können. Und Europa täte gut daran, sich um Alternativen umzusehen, die nicht erst in Jahrzehnten greifbar werden. Rasche Elektrifizierung des Verkehrs, Nutzung komplementärer Energiequellen und ein Förderprogramm, das alternative Antriebe wirklich unterstützt, wären dringend anzuraten. Auch, um entsprechende Anbieter im eigenen Land zu stärken, die hier schon recht weit mit Ideen sind.


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#Ägypten #Öl #Energie #Elektroauto

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