Aktuell  24.02.2011

Fahrradständer, die andere bezahlen

In Wien wurden im letzten Jahr Parkplätze für Autos entfernt und durch Fahrradständer ersetzt - so viele wie noch nie. Innerhalb eines Jahres mehr, als sonst in bis zu vier Jahren.

Ein Übel für die Autofahrer, deren ohnehin wenige (und teure) Parkplätze so durch wenig genutzte Radständer ersetzt wurden. Wie 'heute' berichtet, ist der Grund für diese Fehlplanung nun klar: Die Stadt bezahlt den Bezirken, die für die Fahrrad-Parkplätze zuständig sind, Förderungen. Die Zuschüsse sind so gut, dass die Bezirke das Geld dankbar annehmen.

Berichtet wird etwa vom Alsergrund, wo 300.000 Euro ausgegeben wurden und die Stadt 90% davon bezahlt hat. Heuer soll es so weiter gehen. 33.000 Ständer (rund 5000 aus dem letzten Jahr) gibt es schon, kaum eine Stadt hat mehr davon. Die meisten neuen bekam klarerweise die im U-Bahn-Aufbau befindliche Donaustadt. Dass die Leopoldstadt und der Alsergrund gleich dahinter folgen, ist angesichts der Parkraumbewirtschaftung bei gleichzeitigen Engpässen aber ein Ärgernis.

Ärgerlich könnte auch noch das Fallen der Radweg-Pflicht werden. So sollen Gemeinden ab Sommer entscheiden dürfen, ob Radfahrer vorhandene Radwege auch nutzen müssen. Fällt die Pflicht, dürfen Radfahrer auch bei vorhandenem Radweg die Straße daneben benutzen. Schon jetzt sind solche Radfahrer eine Gefahr auf der Straße, wird die Unsitte auf Anraten der grünen Lobby noch legalisiert, drohen zusätzliche Unfallgefahren. Neue Verkehrszeichen für 'Nicht-Pflicht-Wege' müssen dann auch noch gefunden werden...


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#Parkplatz #Kurzparkzone #Fahrrad #Politik #Wien

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