02.10.2000

Spionage für alle

Mit der Software von Spectorsoft kann jeder jede Aktion am PC überwachen, ohne dass der User davon etwas mitbekommt.

Eigentlich war das Programm für Eltern gedacht, die damit die Aktivitäten ihrer Kinder am Computer verfolgen wollten. Ein wahrer Kassenschlager wurde es, als betrogene Ehemänner und -frauen die Software für sich entdeckten. Der Schnüffler sorgte für einige Scheidungen, nachdem die Gehörnten sicher wussten, was ihre Partner so im Internet trieben. Noch vor Ende des Jahres wird es eine deutsche Version geben, von der sich die Macher großen Erfolg versprechen.

Spectorsoft bekam unglaublich viele Dankesschreiben von Betrogenen. Eine Frau aus Seattle schrieb:'Dank Spector habe ich erfahren, was für ein perverser Kerl mein Verlobter ist. Vielen Dank, dass sie mich davor bewahrt haben, den Lump zu heiraten'.

Wer sich also den Rechner mit seinem Partner oder irgendwem anders, beispielsweise am Arbeitsplatz, teilt, sollte schön brav bleiben.

Die Rechtslage für solche Spionageprogramme ist noch nicht ganz klar. Sicher ist zwar, dass die bisherigen Abhörgesetze hier nicht gelten, aber selbst Juristen sind sich nicht einig, ob das Schnüffeln legal ist oder nicht.

Früher lasen Partner heimlich in den Tagebüchern der Liebsten, um etwaige Verfehlungen aufzudecken. Spectorsoft hat diesen Brauch in das multimediale Zeitalter transportiert.

Leichter aufzudecken oder zu finden sind dagegen sogenannte Key-Ghosts. Hardware, die zwischen Tastatur und Rechner installiert wird und alles aufzeichnet, was über die Tastatur eingegeben wird. Per Fernabfrage kann man dann genau nachlesen, was so alles geschrieben wurde. Die neuen Versionen sind dagegen im Gehäuse integriert und können nicht so einfach entdeckt werden.

Also Augen auf bei beim Surfen und Schreiben!

sch


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