Kommentar  13.04.2011

Steuern, die uns lustlos machen

Österreich hat eine aufgeblähte Verwaltung, hohe Ineffizienzen im staatlichen System und verteilt teuer Geld der Bürger. Nur so läßt sich erklären, dass die Steuern in Österreich so hoch sind.

Die Leistung unseres Systems ist nämlich nicht wesentlich anders als in vergleichbaren Staaten. Die Tendenz der Politik zu Geschenken ist aber ausgeprägter - weil Geschenke durch Wirtschaft und Bürger, Medien und die Politik selbst gerne angenommen werden. Und, weil sie nicht mehr hinterfragt und angeprangert werden. Skandalisierung ist in Österreich kein mögliches Instrument mehr, Empörung geht schon fast im grundsätzlichen Raunzen unter.

Verdeutlichen wir uns aber, wie viel unseres Geldes durch den Staat aufgefressen wird, dann sollte die Empörung groß sein. Zumindest aber sollte die Forderung an Gegenleistungen für die Steuern deutlich stärker sein.

Höchststeuersatz Steuerlast, OECD (nur Einkommen 2009)



Alleine in den Top 10 ist Österreich schon auf Platz 5, dass die Liste hier noch sehr lange ist, braucht man nicht weiter betonen. Bei unseren Nachbarn in Tschechien ist 15% zu vermelden, Ungarn hat 36%, die Slovakei nimmt 19% weg und die Schweiz 41,7%.

Der Vergleich ist schwierig, da die Staffeln und 'Umsätze' damit nicht einheitlich sind. Klar ist aber, dass Österreich mehr als ein Hochsteuerland ist und blieb. Um so mehr, als das Budget weiter wie ein Selbstbedienungsladen behandelt wird. Was - und das ist klar - weitere Steuern braucht, um es halbwegs bestehen zu lassen. Der andere Weg, die Schuldenlast per Inflation schmelzen zu lassen, ist schließlich auch nicht erquicklich.

Noch scheint es, dass der steinigere Weg über Verwaltungsreformen und Sparkurs nicht praktikabel erscheint. Doch wie lange bleibt den Österreicher noch die Lust am Steuerzahlen, wenn die Leistung des Systems sich in Pensionszahlungen, politischen Förderungen und anderen Töpfen erschöpft, Jugend und Zukunft aber ausläßt?


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#Steuer #Politik #Österreich #Reform

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