Medien  20.06.2011

Spam am Kindle

Im Kindle-Shop des Online-Händlers Amazon müssen sich die E-Book-Leser durch immer größere Berge an Spam wühlen, um einen passenden Titel zu finden. Das System läßt sich zu leicht missbrauchen.

Auf dem alternativen Vertriebsweg bei 'Kindle Direct Publishing' wo Autoren auch ohne Verlag Bücher in digitaler Form veröffentlichen können suchen dreiste User das schnelle Geld. Sie missbrauchen das Programm, um am wachsenden E-Book-Geschäft teilzuhaben, und überhäufen den Online-Store mit minderwertigem Material.

Mit eigenen E-Books können Autoren in Self-Publishing-Programmen erste Schritte auf den Markt wagen. Kindle Direct Publishing steht gegen eine Verkaufsbeteiligung für Amazon allen Usern kostenlos offen. Reuters zufolge hat der Konzern in den USA damit Spammer angelockt. Diese kaufen Inhalte und zugehörige Lizenzen günstig im Web und verschachern den Content im E-Book-Format in der Regel zu Dumpingpreisen von unter einem Dollar weiter.

Je größer das Angebot, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für den ein oder anderen Verkauf. Angesichts der Massen an eigentlich wertlosen Publikationen, tappen User gelegentlich auch in eine der Spam-Fallen. Mittlerweile kursieren offenbar sogar DVDs zur Anleitung, wie bis zu 20 Titel pro Tag veröffentlicht werden können, ohne sie selbst zu schreiben. Das Problem macht aber nicht nur den Lesern auf Büchersuche zu schaffen, die von der Spam-Flut im Kindle-Shop überrollt werden. Darüber hinaus leiden darunter auch die Geschäfte ernst zu nehmender Autoren und Verleger.

pte/red


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#Amazon #Kindle #Spam

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