Medien-Essenz  27.12.2011

Österreichischer Rot Funk

Der ORF hat ein knallrotes Logo. Sollte er dem künftig auch noch eine SPÖ-Flagge beiseite stellen, wird das einige Leute im Land nicht einmal mehr verwundern. Wir haben die Meinungen und Informationen aus der Wochenend-Presse kummuliert.

Alexander Wrabetz wurde bekanntlich als Intendant wieder gewählt. Nicht nur seine Herkunft (Vorsitzender der sozialistischen Studenten) reiht ihn in die rote Reichshälfte des Landes ein. Gewählt wurde er unter Vermittlung eines gewissen Niko Pelinka, seines Zeichens nicht minder parteiunabhängiger Vertrauter von Laura Rudas und Verwandter von Peter Pelinka (Ex-Arbeiterzeitung-Chefredakteur). Polit-Experte und Onkel Anton Pelinka ist aus dem ORF wohl auch bekannt.

Nach der Wahl des GI hat es ja immer geheißen, Niko Pelinka würde keinen Posten im ORF annehmen. Ein solch mächtiger und lukrativer Posten wurde im stillen Weihnachtsstress aber für ihn frei gemacht (und für die schrarz/blauen Kollegen gab es lukrative, aber wenig mächtige Zuckerl dazu). Der potentielle Skandal ist über die Feiertage recht ruhig ausgefallen. Insbesondere, da erst kurz zuvor die deutliche Erhöhung der Gebühren bekannt geworden ist.

Dass der ORF fest in der Hand einer Denkrichtung ist, manifestiert sich auch an anderer Stelle. Chefredakteur im ORF ist etwa auch Fritz Dittlbacher, ebenfalls ein ehemaliger Mitarbeiter der Arbeiterzeitung. Die Liste ist noch länger, entsprechend kürzer wird der Rest-Einfluss aus schwarz/blau. Mit der Arbeiterzeitung vergleichen daher schon viele Kommentatoren die aktuelle Parteiunabhängigkeit des ORF. Welches Ende dieses Blatt genommen hat, ist aber auch bekannt. Vielleicht unterhält man deshalb zusätzlich auch so starke Verbindungen zum Zeitungs-Boulevard?

Der alte Posten bei der ÖBB, den Pelinka bekam nachdem sein Platz in der Politik nicht mehr möglich war, wird übrigens nicht nachbesetzt. Das läßt mehrere Schlüsse zu: Entweder der Posten wird gar nicht benötigt und war ohnehin nur für die Versorgung Pelinkas gedacht, oder Pelinka ist so unersetzbar, dass man ihn eben nicht ersetzen kann. Wir vermuten freilich letzteres, alles Andere wäre doch in Österreich undenkbar...


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