Aktuell  02.01.2012

Kepler Kino schließt seine Pforten

Im Zeitalter der Kinodigitalisierung ist das Kinosterben von alten Kinos nicht mehr aufzuhalten. Nun hat es auch das Kepler Kino im 10. Bezirk in Wien erwischt.

Die Geschichte des Kinos begann 1907 als Kinomatograph in einem ehemaligen Wirtshaus und böhmischen Tanzsaal. Speis und Trank blieb man aber bis zum Ende treu, weshalb das Kino bis zum Ende als Kinobeisl geführt wurde. Bis Ende der 90er-Jahre konnte man dort sogar noch Mittagessen, bis dann schließlich aus dem Speisesaal die dritte Spielstätte wurde. Das Wirtshaus-Flair blieb aber im Foyer erhalten und man konnte sein Achterl sogar mit in den Kinosaal nehmen.

Um der Konkurrenz der Multiplexe trotzen zu können, wechselte das Kino sein Programm und wurde zum Art-Haus mit anspruchsvollen Filmen, die man dort oft noch monatelang nach dem eigentlich Kinostart anschauen konnte. Doch nun wurde auch das Kepler Kino von der Digitalisierung der Kinos und Filme eingeholt. Ohne digitale Anlagen können heutzutage kaum noch neue Film gespielt werden und die Anschaffungskosten pro Kinosaal in der Höhe von 60. - 80.000 Euro sind für solch ein kleines Kino trotz Förderungen nicht zu bewältigen. Das Kepler wird aber bestimmt nicht das letzte Opfer des Kinosterbens gewesen sein...


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#Kino #Digitalisierung

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