Urlaub und Ausflug  30.01.2012

Handgepäck im Flieger neu getestet

Ein neues Laserscanner-System namens 'Insight100' könnte bald Einzug in europäische Flughäfen halten. Das vom englischen Unternehmen Cobaltlight sorgt für Ersatz, die Regeln für das Handgepäck im Flieger werden damit wieder gelockert.

Es ist in der Lage, Liquide, Pulver und Gele in verschiedenen Behältnissen binnen fünf Sekunden auf gefährliche Chemikalien zu testen. Dies soll dazu beitragen, die seit 2006 verschärften Bestimmungen für die Flüssigkeitsmitnahme im Handgepäck planmäßig 2013 lockern zu können. Diese hätten, so die Auskunft der deutschen Bundespolizei, bereits im Frühling 2010 fallen sollen.

2006 hatte der Versuch von Terroristen, mit Flüssigsprengstoff an Bord mehrerer Flieger zu gelangen, zu empfindlichen Verschärfungen der Handgepäcksbestimmungen geführt. In der EU-Verordnung 1546/2006 wurde festgelegt, dass Passagiere maximal einen Liter an flüssigen Substanzen in Behältnissen von maximal 100 Milliliter Gesamtfüllmenge in einem wiederversiegelbaren, transparenten Beutel mit in das Flugzeug nehmen dürfen. Dies diente auch zur Vermeidung langer Verzögerungen bei den Gepäckkontrollen, da damals keine taugliche Möglichkeit zur Überprüfung von flüssigen Stoffen gegeben war.

Die Verordnung hätte ursprünglich per 29. April 2010 aufgehoben werden sollen. Jedoch gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine geeigneten Kontrollgeräte für die Stoffgruppe der 'LAGs' (Liquids, Aersols, Gels). Alle verfügbaren Lösungen benötigten in der Regel mehrere Minuten zur Durchleuchtung eines Behälters - eine Zeitspanne, die für die Verwendung im regulären Flughafenbetrieb deutlich zu lange ist. Daher beschloss man, die Vorschriften schrittweise zu lockern.

Derzeit werden Geräte getestet, die Flüssigkeiten überprüfen können sollen, auch wenn sie im Gepäck verbleiben. Separates Vorzeigen ist dann nicht mehr nötig. Ein Feature, mit dem Insight100 nicht aufwarten kann, jedoch ist der Scanner in der Lage, Behälter in verschiedener Farbe und Transparenz bis zur Größe einer Dreiliter-Flasche in nur fünf Sekunden zu testen. Dafür greift er auf einen Laser nahe des Infrarotspektrums zurück, der nach dem Prinzip der räumlich versetzten Ramanspektroskopie funktioniert. Hintergrund ist, dass jeder Stoff eine individuelle Veränderung der Lichtwellenlänge bewirkt, die vom Gerät erfasst wird.

Entdeckt der Scanner von Cobaltlight potenziell gefährlichen Inhalt, so schlägt er Alarm und listet die beanstandete Chemikalie am Bildschirm auf. Das von den europäischen Flugsicherheitsbehörden bereits genehmigte Gerät soll eine Fehlalarmquote von lediglich 1,5 Prozent aufweisen. Dazu soll auch einfache Bedienung dazu beitragen, den zeitlichen Impact der Kontrollen zu minimieren.

pte/red


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