Facebook  04.05.2012

Ein Viertel belügt Facebook

Laut einer jährlichen Erhebung von Consumer Reports steigt das Misstrauen der User gegenüber Facebook. Falschangaben sollen vor zu viel Datensammlung schützen.

Die Umfrage unter 2.002 US-Online-Haushalten - davon 1.340 bei Facebook vertreten - hat ergeben, dass die Zahl der Nutzer, die Facebook bewusst mit falschen Informationen füttern, in den vergangenen zwei Jahren von zehn auf 25 Prozent gestiegen ist. Elf Prozent der Befragten sagen, dass sie im vergangenen Jahr Probleme mit ihren Accounts hatten. Trotzdem sind viele User schlecht geschützt.

Durch Extrapolation der Daten kommt Consumer Reports zu dem Schluss, dass allein in den USA 13 Mio. Facebook-User unterwegs sind, die ihre Datenschutzeinstellungen nie angepasst haben oder gar nicht wissen, dass es so etwas gibt. Trotzdem liegt der Anteil derer, die Privatsphärenoptionen geändert haben, mittlerweile bei über 90 Prozent. Sorglose User gibt es aber nach wie vor: Zehn bis 15 Prozent der Befragten haben ihre Profile auf 'öffentlich' gestellt, teilen ihre Informationen also mit jedem. 72 Prozent der Nutzer machen ihre Profil-Information lediglich für ihre Freunde zugänglich.

Selbst wenn die Privatsphäreneinstellungen auf der höchsten Stufe stehen, sammelt Facebook eine enorme Menge an Informationen und teilt sie mit Kunden. Apps, die Freunde installiert haben, können beispielsweise ungefragt Informationen bei Usern sammeln und auch nicht eingeloggte User werden mittels Like-Buttons auf Schritt und Tritt auf ihrem Weg durch das Web beobachtet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, die User schützen könnten, sind weltweit erst im Entstehen.

Die immer beliebtere Praxis, Facebook mit falschen Angaben zur eigenen Person zu füttern, scheint vielen Usern eine Möglichkeit zu sein, sich vor der Sammelwut des Netzwerks zu schützen. Laut den AGB von Facebook ist das angeben falscher Information aber verboten. Immer wieder löscht Facebook im großen Stil Profile mit offensichtlich falscher Information.

pte/red


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