Aktuell  25.06.2012

Concorde bekommt Nachfolger: X54

Die Luftfahrtunternehmen Boeing, Lockheed Martin, Gulfstream und die NASA arbeiten an einem Projekt, das als Nachfolger der Concorde antreten könnte. Der Weg von London nach Sydney soll mit dem Flieger in vier Stunden zu schaffen sein.

Der neue Flieger mit dem Codenamen 'X-54' wird demnach bereits an verschiedene Luftlinien vermarktet. Er soll in etwa doppelt so schnell unterwegs sein wie sein Vorbild und die Lautstärke des Überschallknalls drastisch reduzieren.

2.485 Meilen pro Stunde, umgerechnet eine Spitzengeschwindigkeit von 4.000 Kilometern pro Stunde, soll die X-54 erreichen. Wenig verwunderlich, dass der Flieger unter dem Slogan 'In die USA und zurück an einem Arbeitstag' beworben wird. Noch klarer wird das Ausmaß dieser Leistung bei einer Reise um die halbe Welt. Ein Flug von London nach Sydney soll nur noch vier Stunden dauern.

Ermöglicht wird die Performance einerseits durch die heute verfügbaren, leichteren Baumaterialien als auch durch die extrem schlanke und gestreckte Form des Flugzeugs. Die leistungskräftigeren Triebwerke sind beinahe versteckt im Flieger, der mit einem sehr schmalen Rumpf aufwartet.

Das neue Design soll auch ein weiteres Problem lösen und beweisen, dass der Knall beim Durchbrechen der Schallmauer wesentlich leiser ausfallen kann. Hierbei helfen auch die extrem dünnen Flügel. Das Geräusch beim Durchbrechen der Schallmauer soll laut einem Gulfstream-Techniker nur noch einem lauten 'Ploppen' entsprechen.

Der ursprünglich hohe Lärmpegel war eine der Ursachen, warum die Concorde oftmals Umwege über unbewohnte Gebiete fliegen musste. Bereits im Januar hatte die NASA ein Flugzeugmodell namens AMELIA (Advanced Model for Extreme Lift and Improved Aeroacoustics) in einem hauseigenen Windkanal getestet, um die Machbarkeit der Lautstärkenreduktion unter Beweis zu stellen.

Das X-54-Konzept soll kommenden Juli auf der Flugshow im britischen Farmborough vorgestellt werden. Wann das Flugzeug fertiggestellt sein wird, ist allerdings noch unklar. Der Kurztrip nach Australien wird voraussichtlich aber kein billiges Unterfangen für die Passagiere, denn der Concorde-Nachfolger verfügt laut Plan nur über zwölf Passagiersitze. Pro Flieger müssen interessierte Luftlinien voraussichtlich etwa 80 Mio. Dollar berappen.

pte/red


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