Sicherheit  29.06.2012

Biometrische Erkennung durch Siri?

Nutzer, die ihre Geräte per Stimme steuern, machen sich leicht identifizierbar. Die Stimme des Anwenders wird aufgezeichnet und auf externen Servern gespeichert, um zu analysieren, was vom angesprochenen Gerät verlangt wird.

Sprach-Pionier Apple will nicht sagen, wie lange die Daten gespeichert bleiben, wie Technology Review berichtet. Andere Anbieter sammeln mit vergleichbaren Services ebenfalls Sprachaufzeichnungen. Da es sich um biometrische Daten handelt, kann eine Person mit hoher Genauigkeit identifiziert werden, auch wenn die Genauigkeit eines Fingerabdrucks nicht erreicht wird. Für Wirtschaft und Staat sind solche Daten potenziell interessant.

Es könnten nur die Informationen, die für eine Analyse notwendig sind, an die Server verschickt werden. Eine Identifikation wäre dann zwar noch möglich, aber wesentlich schwieriger. Diese Herangehensweise würde allerdings die Endgeräte selber stärker belasten, da lokal mehrere Berechnungen erfolgen müssten. Microsoft verfolgt diesen Ansatz mit Kinect, wo Daten, die eine Person identifizieren, können nicht verschickt werden. Apple sagt, dass die Aufzeichnungen nur für Siri verwendet werden. Die Informationen sollen angeblich auch nicht mit anderen Nutzerdaten verknüpft werden.

Allerdings kennt Siri die Kontaktlisten, Standorte und gespeicherten Lieder seiner User. US-Kritiker sehen vor allem Probleme, was eine Verwendung vor Gericht oder zur Verfolgung politischer Dissidenten betrifft. Eine Verwendung von Diensten wie Siri führt zur Preisgabe von teilweise sensiblen Informationen. Internet-Suchen zu medizinischen Problemen oder anderen persönlichen Angelegenheiten könnten im Fall eines Datenlecks bei Apple eindeutig einer Person zugeordnet werden. Firmen wie IBM legen ihren Mitarbeitern bereits nahe, Siri nicht zu verwenden.

pte/red


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#Datenschutz #Biometrie #Sprachsteuerung #Smartphones

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