Aktuelles  18.07.2012

Neckermann geht insolvent

Nach erforderlichen Einsparungen gingen die Forderungen der Gewerkschaft dem Eigentümer von Neckermann zu weit. Der Betrieb sei wirtschaftlich nicht mehr möglich, die Insolvenz wurde angemeldet.

Der ehemalige Versandhaus-Riese, der seinen Weg über die Karstadt AG und die fusionierte Karstadt-Quelle und den Nachfolger Acandor und deren Pleite dann in den Besitz des Investors Sun Capital gefunden hat, war zuletzt vorwiegend Onlinehändler. 80% des Umsatzes kam aus dem Internet, insgesamt aber zu wenig, um die über 2000 Mitarbeiter zu finanzieren. Die aktuell geplanten Einsparungen wurden zwischen Gewerkschaft und Management paktiert, die Forderungen der Arbeitervertreter waren aber so hoch, dass eine Weiterführung und Finanzierung durch Sun Capital nicht mehr möglich war. Nun muss Insolvenz beantragt werden.

Als Onlinehändler betrifft das natürlich auch die Aktivitäten mit Partnern im Internet. Die Affiliate-Systeme von Neckermann.de wurden gleich eingefroren, Partnerschaften auf Eis gelegt. Auch wenn der Betrieb weiter geführt werden soll, ist hier kurzfristig keine Lösung zu erwarten, wenn man sich zum Vergleich die Arcandor-Pleite her nimmt.

Nicht betroffen ist übrigens der Reise-Bereich von Neckermann, da hier schon vor einiger Zeit Thomas Cook als Käufer eingetreten ist. Neckermann Reisen sind also nicht Teil des Unternehmens von Sun Capital.


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