Facebook  31.07.2012

Platzt eine Facebook-Blase?

Facebook wollte im Frühjahr mit seinem Börsengang eine neue Ära von sozialen Medien einleiten und damit neben Microsoft, Google und Apple Paroli bieten. Den hohen Erwartungen konnte der Internet-Konzern aber nicht gerecht werden.

Der Aktienkurs hat mittlerweile 26 Prozent seines ursprünglichen Wertes eingebüßt. Laut Finanzexperten könnte die Social-Media-Blase bald platzen, denn Facebook ist mit seinen Problemen nicht alleine. Aufgrund dieser dramatischen Verluste prognostizieren jetzt einige Analysten einen Zusammenbruch wie im Jahr 2000.

In den letzten 14 Monaten haben vier prominente börsennotierte Unternehmen den gesamten Internet-Sektor in Aufregung versetzt. Der Kurs von Facebook ist seit dem Börsenstart im Mai um mehr als ein Viertel gesunken. Der Spielehersteller Zynga, der für Facebook-Spiele wie FarmVille verantwortlich ist, verzeichnet ein Minus von 69 Prozent. Ähnlich kritisch steht es um die Rabatt-Plattform Groupon, die 66 Prozent eingebüßt hat.

In einer Prognose geht das Finanzberatungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass die IT-Blase bis 2014 platzen wird: 'Erst ist der Consumer-Markt dran, kurz darauf folgen Enterprise-Anwendungen für Social Networking.' Wenn sich Software-Riesen wie Microsoft, IBM und Google in diesem Markt festsetzen, könnte es laut den Analysten das Aus für viele kleine und unabhängige Social-Networking-Anbieter bedeuten.

Obwohl auch die globale Wirtschaftskrise den betroffenen Unternehmen zugesetzt hat, kann man davon ausgehen, dass etwa Facebook zusätzlich weit unter Marktdurchschnitt liegt: Neue Unternehmen konnten laut dem Analysten Scott Sweet im Durchschnitt um 14 Prozent zulegen. Einer der größten Faktoren, die bei der Überbewertung mitgespielt haben, dürfte die anfängliche Euphorie bei den Nutzern der sozialen Netzwerke sein.

pte/red


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