Social Web  21.09.2012

Facebook: Freibrief aus Irland

Der abschließende Bericht im Datenschutz-Verfahren in Irland liegt vor und gibt Facebook grünes Licht in der EU. Die Privatsphäre wurde für die User verbessert, Kritikpunkte bleiben aber bestehen.

Irland ist in der Zwickmühle, da dort der Firmensitz von Google und Facebook in Europa ist. Zwar zahlen die Konzerne kaum Steuern - deshalb wurde Irland ja gewählt - aber für Irland sind die Einnahmen und Arbeitsplätze relevant genug, auf die US-Firmen genau zu hören.

Dass just an diesem Sitz die Gerichtsbarkeit liegt und europäische Interessen der User dort zu vertreten sind, macht die Sache für die Datenschützer nicht einfacher. Trotzdem wurden einige Punkte durchgesetzt, mehr dazu findet sich in den Artikeln unterhalb.

Facebook hat jedenfalls nun angekündigt, die Gesichtserkennung in Europa abzuschalten und die letzte Hürde für den irischen Datenschutzbeauftragten genommen. Ein entsprechender Bericht der Datenschutzkommission liegt nun vor.

Peinlich ist hingegen das heutige Statement aus Schleswig-Holstein. Deutsche Datenschützer fordern da ein Einschreiten der US-Behörden gegen Facebook ausdrücklich aufgrund der Gesichtserkennung. Der Schuß geht ins Leere, der Schritt dürfte mit den irischen Behörden nicht abgestimmt und mit den aktuellen Zugeständnissen vo Facebook nicht abgeglichen gewesen sein. Hier hätte man, um ernst genommen zu werden, die anderen offenen Kritikpunkte heranziehen müssen.


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#Datenschutz #Privatsphäre #Facebook #Irland

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