Medien-Essenz  13.11.2012

Das Ende von Print

Print ist tot. In Österreich wird die Leiche mit Förderungen und Absprachen noch warm gehalten, in Deutschland zeigt sich der Medienwandel jedoch schon deutlich.

Heute kamen gleich drei Meldungen hintereinander, die die Brisanz für bedrucktes Papier aufzeigen. Die Frankfurter Rundschau meldete Insolvenz an, 500 Mitarbeiter sind betroffen. Das Magazin Prinz wird eingestellt und geht in ein tagesaktuelles Online-Format über. Und dann kam auch noch der Hinweis, dass G+J seine Ambitionen im Wirtschaftsbereich beenden könnte - das Aus für die Financial Times in Deutschland wäre besiegelt. Und dazu gehört dann auch noch Capital, Impulse und Börse Online, das so online gar nicht ist.

Als Alternative sieht man auch bei der FTD eine Online-Lösung, die nur noch am Wochenende gedruckte Varianten braucht und so Geld spart. Der 'Online-Ausweg' ist dabei bisher oft nur ein vorgeschobenes Feigenblatt gewesen, um das Ende nicht zu deutlich aussprechen zu müssen. Ob das auch hier der Fall ist, darf man dann im nächsten Jahr beurteilen.

Kritisch wird es auf jeden Fall noch für die Branche, die noch auf Papier setzt: Die Mediennutzung hat sich schließlich schon lange ins Internet verlagert, die Werbeausgaben werden irgendwann einmal auch im selben Ausmaß folgen, will man deren ROI halten. Aufgrund träger Strukturen ist das bisher nicht erfolgt (was auch den Print-Schwestern im Web zu schaffen macht), dürfte dann aber die Situation zusätzlich verschärfen.


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