Aktuell  04.01.2013

Stern holt User auf die Website zurück

Eines der Vorzeigebeispiele des Social Readers von Facebook kehrt diesem Zugang den Rücken. Auch international wird die Nutzung geringer.

Social Reader waren von Facebook groß gestartet worden und wurden von den Usern wie Medien trotzdem wenig akzeptiert. User freuten sich zwar über den direkten Zugriff auf Nachrichten der Medien innerhalb von Facebook, ließen die Medien aber nicht automatisch ihre Freunde verständigen, wenn ein Text gelesen wurde. Genau das aber bräuchten die Medien als Multiplikator-Effekt, um überhaupt Nutzen aus Social Readern zu haben.

Da User aber nicht als Verteiler wirkten, hatten die Medien nur Nachteile. Wertvolle Inhalte wurden in Facebook gelesen und monetarisiert, die eigene Website leidert. Der Werbewert als Gegenleistung fiel aus.

Daher ist es nur logisch, dass Medien wie Guardian und Stern die Reißleine ziehen und die Social Reader-Apps wieder verlassen. Die Stern-Meldung dazu, die in etwa 'Lesen können Sie auf unserer Website ohnehin auch' aussagt, geht natürlich an dem obengenannten Problem vorbei. 10.000 monatliche Nutzer mehr werden nun wieder auf Stern.de lesen müssen. Beim Guardian waren es zuletzt sogar 60 mal mehr.

Probleme hatten Social Reader aber auch in anderer Hinsicht. Da die Apps ausgehend vom User-Interesse Inhalte auch an Freunde empfehlen, ist das Ranking der Artikel im Reader ein anderes als das auf der Website. Alte reißerische Texte waren schnell die Top-Headlines, die Medien kamen schnell wie archivierte Revolverblätter mit viel Sex und Crime aus vergangenen Tagen daher.

Das Zusammenspiel mit Facebook forcieren die Medien künftig mehr ausgehend von der eigenen Website. Social Plugins, das Facebook Login und andere Schnittstellen werden wichtiger. Die eigene Facebook-Seite als neues Sammelbecken für Interessenten und Leser innerhalb von Facebook wird auch wieder aufgewertet.


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