Technik-Hardware  07.01.2013

Gaming-Sitz als Flugsimulator

Piloten sind in ihrer Trainingszeit auf Full-Motion-Plattformen, die in Flugsimulatoren für ein realitätsnahes Bewegungsgefühl sorgen, angewiesen. Wer dieses Gefühl auch einmal zu Hause erleben wollte, durfte bislang nur davon träumen.

Denn die Anschaffungskosten für solche Geräte, die nicht selten sechsstellige Beträge erreichen, sind enorm. Geht es nach Forschern des Technicolor Research Center in Rennes, Frankreich, könnte sich dies aber schon bald ändern. Sie haben den ersten Prototypen eines wesentlich kostengünstigeren Gaming-Sitzes vorgestellt, der in puncto Spielerfahrung und Bewegungssimulation schon beinahe an professionelle Geräte heranreichen soll.

'Was den Einsatz von Flugsimulatoren betrifft, ist die Nachfrage auch vonseiten privater Nutzer in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen', erklärt Kay Kühnel, Geschäftsführer des Mitteldeutschen Luftsportzentrums und Betreiber eines eigenen Flugsimulators in Leipzig, gegenüber pressetext. Bei Verkehrspiloten sei ein entsprechendes Training schon lange Pflicht. 'Auch Freizeitpiloten möchten das Gefühl haben, einmal eine größere Maschine fliegen zu können', betont Kühnel. Die Kosten der Simulatoren seien dabei sehr unterschiedlich: 'Der Preis variiert mit der technischen Ausstattung. Die meisten Flugsimulatoren sind Spezialanfertigungen, die ein bestimmtes Flugzeug simulieren sollen.'

Die Idee hinter dem von Fabien Danieau und seinem Team von Technicolor entwickelten Prototypen ist simpel: Bewegungen erzeugen unterschiedliche Krafteinwirkungen auf den menschlichen Körper. Um diese Effekte zu simulieren, haben die Forscher ihren innovativen Gaming-Sitz kurzerhand mit speziellen Force-Feedback-Elementen bestückt. Diese gaukeln dem Nutzer über beidseitig angebrachte Armlehnen und eine Kopfstütze, die jeweils separat gesteuert werden können, gewissermaßen eine echte Bewegungserfahrung vor, indem sie Druck und Neigung gemäß der User-Bewegungen am Bildschirm anpassen.

'Ich bin eher skeptisch, was die Qualität der hier gebotenen Simulationsleistung betrifft', meint Kühnel. 'Wie realitätsnah ein Nutzer eine Simulation erlebt, hängt nicht alleine von den Bewegungen des Sitzes, sondern vor allem auch von der entsprechenden Visualisierung ab. Vernünftige Flugsimulatoren sind heute in der Regel bereits mit drei Monitoren ausgestattet.'

Im aktuellen Prototypen-Stadium wirkt der Full-Motion-Sitz von Technicolor noch eher klobig und unausgereift. Die Force-Feedback-Bauteile sind beispielsweise einfach außen auf den Stahlrahmen montiert, der den Sitz umgibt. 'Eines Tages könnte diese Technologie aber auch unsichtbar in kommerzielle Gaming-Sitze verbaut werden', verrät Projektleiter Danieau gegenüber dem NewScientist.

pte/red


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#Flugsimulator #Simulator #Gaming

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