Aktuell  16.01.2013

AVL bringt 1930er-Motor in die Gegenwart

Das Unternehmen Achates Power arbeitet gemeinsam mit AVL Powertrain Engineering an einem sparsameren Motor, der ein Vorbild aus den 1930ern hat. 20% Einsparung zu aktuellen Dieselmotoren wird erhofft.

Denn das Design beruht auf dem für seine Zeit hocheffizienten Flugzeugmotor Jumo des deutschen Flugzeugbauers Junkers, berichtet Technology Review. Es wird jetzt an modernen Emissionsstandards angepasst und könnte beispielsweise Automotoren ermöglichen, die 20 Prozent effizienter sind als derzeitige Diesel-Motoren.

Bislang existiert allerdings nur ein einzylindriger Prototyp des neuen Motors. Doch haben die vorliegenden Daten die U.S. Army überzeugt, 4,9 Mio. Dollar in die weitere Entwicklung zu investieren. So soll eine Mehrzylinder-Umsetzung entstehen, die nicht nur sparsam ist, sondern auch unterschiedliche Treibstoffe verbrennen kann. Dieser Motor ist für den Einsatz in diversen Armee-Fahrzeugen bis hin zu Panzern vorgesehen.

Die als Vorbild dienenden Junkers-Jumo-Motoren waren sogenannte Gegenkolbenmotoren, bei denen sich zwei Kolben gegenläufig in einem Zylinder bewegen und sich einen mittigen Brennraum teilen. Diese Form des Motorendesigns bietet eine hohe Leistungsdichte, weshalb es in den 1930ern relativ große Bedeutung speziell in militärischen Anwendungen erlangte. Im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sind Gegenkolbenmotoren aber zunehmend in Vergessenheit geraten. Doch Achates Power glaubt fest daran, dass die Bauweise auch im neuen Jahrtausend eine Zukunft hat.

Zu den Nachteilen solcher Motoren zählen ein relativ hoher Ölverbrauch und dadurch mitbedingt relativ hohe Partikelemissionen - ein Problem angesichts moderner Abgasnormen. Doch Achates hat dies nach eigenen Angaben durch Anpassungen des Designs in den Griff bekommen, die Abgaswerte ähneln demnach gängigen Dieselmotoren. Insgesamt ist die Rede von 1.000 einzigartigen Innovationen, unter anderem fällt der Motor dadurch auch einfacher und leichter aus - was letztlich auch dazu beiträgt, dass er effizienter wird.

Bislang hat Achates Power nur eine Einzylinder-Ausführung tatsächlich umgesetzt, die aber in Tests eindrucksvolle Ergebnisse erzielt. Allerdings sind Unternehmens-CEO David Johnson auf Basis dieser Daten sinnvolle Hochrechnungen möglich, wie sich Mehrzylinder-Ausführungen machen würden. Das ist auch die Basis für die Angabe, dass ein Motor realisierbar wäre, der um ein Fünftel effizienter ausfällt als aktuelle Diesel-Motoren. Entsprechend zuversichtlich gibt sich Johnson auch, dass ein wirklich den Anforderungen der U.S. Army genügender Motor realisiert werden kann.

pte/red


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