Aktuell  11.02.2013

Graz verbindet Energie und Mobilität

Kommunikation und Mobilität sind zwei der wohl einflussreichsten und sich am schnellsten verändernden Technologie-Bereiche des täglichen Lebens. Bei Virtual Vehicle wird das zur Steigerung der Energieausbeute kombiniert.

Sogenanntes 'Comprehensive Energy Management' lässt zukünftig E-Fahrzeuge mit der Umgebung kommunizieren. Fahrten von A nach B werden bereits heute durch GPS-Daten, durch Hinweise zu Fahrtziel und Streckenverlauf, oder durch Verkehrs-, Wetter- und Fahrbahnmeldungen zumeist bequemer und sicherer. Herkömmliche Fahrzeug-Kommunikations-Systeme waren vorwiegend für das Infotainment zuständig. Nun wollen die Entwickler die interne und externe Fahrzeugkommunikation noch stärker für das Energiemanagement nutzen.

Die Forscher des Grazer Virtual Vehicle haben einen neuen Begriff geprägt, das sogenannte 'Information Harvesting'. Die begrenzte Rechenpower in Fahrzeugen reicht heute nicht aus, um alle notwendigen Informationen auf einmal lokal auszuwerten. Daher werden nur maßgeschneiderte Informationspakete an das Fahrzeug bereitgestellt, die für den jeweiligen Anwendungs-Fall relevant sind.

Durch die Betrachtung des Gesamtfahrzeuges, sowie dessen Umgebung sollte der Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen reduziert werden, um an Reichweite zu gewinnen. Dabei werden die zahlreichen Energieverbraucher im Fahrzeug isoliert betrachtet und koordiniert. Sofern ein Verbraucher nicht vonnöten ist, wird dieser abgeschaltet. Eines der vielen Beispiele ist die Zentralverriegelung, welche nur beim Auf- und Zusperren des Fahrzeugs zum Einsatz kommt und dessen Energieverbrauch bei der Fahrt deutlich reduziert werden kann. Eine Reduktion des Energieverbrauchs in einem Bereich von rund 15 Prozent insgesamt wird als realistisch eingestuft.

Neben dem internen Energiemanagement werden auch Fahrzeug-externe Daten berücksichtigt. Wenn man zum Beispiel vom Land in die Stadt fährt, sollte die Batterie gut aufgeladen sein und das Energiemanagement muss im Vorfeld möglichst viel Energie zur Verfügung stellen. Die Cloud berücksichtigt ebenso aktuelle Staumeldungen, wodurch eine Alternativroute gefunden werden kann. Oder sie erkennt frühzeitig Temperaturunterschiede auf der Strecke.


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