Internet  28.03.2013

Bandbreite: 10 Terabit

Wissenschaftlern ist es im Rahmen des australischen Forschungskonsortiums Centre of Excellence for Ultrahigh Bandwidth Devices for Optical Systems gelungen, mit einer energieeffizienten Lösung zehn Terabit pro Sekunde (Tb/S) über 850 Kilometer zu senden.

Dazu haben sie einen gängigen optischen Switch aus dem Handel so umprogrammiert, dass er das verfügbare Wellenlängen-Band wirklich lückenlos nutzen kann. Das stellt eine kostengünstige Kapazitätssteigerung für bestehende Glasfaser-Netzwerke in Aussicht.

Das Team hat für seinen Zugang einen wellenlängen-selektiven Schalter (Wavelength Selective Switch, WSS) des Herstellers Finisar genutzt, der für die Datenübertragung per optischem Wellenlängenmultiplexverfahren gedacht ist. Dabei sind sogenannte Schutzbänder zwischen den als Datenkanal genutzten Wellenlängen nötig. Diese Lücken im Übertragungsspektrum kommen letztlich vergeudeten Kapazitäten gleich, so Arthur Lowery, Elektro- und Computertechniker der Monash University gegenüber The Register. Eben hier setzt das Team an, zu dem auch Forscher der University of Sydney zählen.

Die Ingenieure haben den Finisar-Switch so umprogrammiert, dass dank einer speziellen Codierung der Daten auch die bisher ungenutzten Lücken zur Übertragung verwendet werden können. Dadurch erlaubt eine einzelne Glasfaser deutlich höhere Datenraten wie die im Experiment nachgewiesenen zehn Terabit pro Sekunde. 'Wir haben eine Möglichkeit gefunden, die Datenhighways zwischen Städten und Ländern viel effizienter zu machen, bei minimalen Zusatzinvestitionen', meint Lowery. Vor allem Endkunden könnten relativ bald davon profitieren.

Die Entwicklung ist sehr interessant als Möglichkeit, den steigenden Bedarf an Bandbreite zu decken - die Monash University verweist auf Schätzungen, dass dieser innerhalb eines Jahrzehnts auf das 100-Fache wächst. Genau da soll die australische Entwicklung in der Praxis punkten. Die effizientere Nutzung existierender Netzwerke durch eine optimierte Datenübertragung könnte das Verlegen zusätzlicher, parallel laufender Glasfasern unnötig machen.

pte/red


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