News  09.04.2013

Schonung statt Krankheit

Um die Produktion nicht zu gefährden, hat der Lebensmittelzulieferer Satro die umliegenden Ärzte mit einer Briefaktion aufgefordert, seine Arbeitnehmer nur teilweise krank zu schreiben.

Für die Kränkelnden wolle man 'Schonarbeitsplätze' anbieten. Einem Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung nach soll die Firma neben Ärzten auch Krankenhäuser angeschrieben haben. In dem Papier verweise man jedoch darauf, dass es den Mitarbeitern frei stünde, die Schonarbeitsplätze zu nutzen.

Der Aufschrei war groß. 'Wir haben mit so einer riesigen Welle nie und nimmer gerechnet', so der 290 Mitarbeiter zählende Betrieb. Als Rechtfertigung für das Rundschreiben bringt Satro hervor, dass die 'ganze Sache' doch nur aufgrund der Anfragen aus der eigenen Belegschaft ins Rollen gekommen sei. 'Bei uns haben sich einige krank geschriebene Mitarbeiter gemeldet. Die wollten nicht mehr nur so zu Hause rumsitzen und fragten nach, ob sie leichteren Tätigkeiten nachgehen könnten', heißt es.

Die Briefe an die Ärzte und Krankenhäuser seien zur Information gedacht gewesen und hätten nicht zum Ziel gehabt, sich in die Absprachen zwischen Ärzten und Patienten einzumischen. Wer keinen Schonarbeitsplatz in Anspruch nehmen will, so Satro in einer Erklärung, braucht nichts zu befürchten.

pte/red


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