Fotografen 10.04.2013
Die Porträtfotografie im weitesten Sinn handelt vom bildlichen Festhalten eines Menschen. Doch mehr als das, was es an Licht einzufangen gilt, zählt das, was der Fotograf mit dem Foto an Geschichten erzählt, Stimmungen einfängt und Ausdruck verleiht. Technik mag man im Griff haben, das ausdrucksstarke Bild, das Betrachter fesselt und den Portraitierten gefällt, kommt aber durch andere Aspekte zum Vorschein.
Im Galileo Design Verlag erschienen ist ein Buch, das sich diesem Thema annähert. Es zählt endlich einmal nicht, wie man die Kamera bedient oder welche Einstellungen der Fotograf in welchem Set gemacht hat, sondern das dahinter. Die Überlegungen, die der Fotograf mit einem Bild umsetzen will, seine persönliche Bildsprache, seine Arbeitsweise, die zum Erfolg führt.
'Der Fotograf' ist im Falle des Buches falsch, denn derer gab es hier gleich fünf. Schließlich schaut man den Leuten am besten ab, was sie machen - je mehr desto besser. Und so werden eine große Menge verschiedener Shootings mit den Urhebern gemeinsam begleitet, beschrieben was warum wie entstanden ist und worauf es dem Meister ankam.
Die verschiedenen Bildarten in der Peoplefotografie werden dabei genauso 'mitgenommen' wie die Ziele dahinter: Porträt, Paare, Hochzeiten, Baby, Babybauch, Kinder, Beauty, Akt, Street, Fashion - alles dabei. Und immer wird gezeigt, wie die Bildidee entworfen und umgesetzt wurde. Planung, Licht, Zusammenarbeit mit Visagisten und Models und auch die Bearbeitung im Anschluss darf nicht fehlen.
Und wieder lebt ein Buch von der perfekten Umsetzung im Verlag, den wir deshalb schon oft schätzen gelernt haben. Vierfärbig, großformatig, hochwertig und mit sinnvollen Beigaben präsentiert sich das Buch. Die vielen bunten Seiten sind auch erforderlich, denn Beispielmaterial gibt es in Hülle und Fülle. Die Fotografen, die es anliefern, halten das hohe Niveau der Umsetzung des Buches auch in ihrer Bildsprache. Schließlich handelt es sich um keine geringeren als Andreas Puhl, Daniela Reske, Christian Kasper, Michaela Hanke und Nadine Schönfeld. Alles Namen, die aufmerksame Fotografen in den diversen Fotoplattformen und Veröffentlichungen am Stil schon erkennen werden und trotzdem bei jedem weiteren Bild das gewisse Etwas samt Aha-Effekt wiederfinden. Genau die richtigen Leute im Team, um das Thema abzuhandeln!
Unser Fazit ist daher eindeutig: Dieses Werk muss ein Fotograf durcharbeiten, will er von eher belanglosen Fotos von Menschen hin zu einer eigenen Sprache seiner Bilder finden, deren Stil man wiedererkennt und deren Qualität über die technische hinaus geht. Top-Werk!
Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...
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