Aktuell  25.04.2013

Werbung am Android-Smartphone

Mit einer neuen App will Abalo den Sperr-Bildschirm von Android für Werbung nutzen. Dabei sollen User für konsumierte Werbung bezahlt werden.

Eine neue App für mobile Online-Werbung des österreichischen Start-up-Unternehmens 'abalo' lässt Nutzer mit dem Konsum von Werbung auf dem Handy im Sperrzustand Geld verdienen. Im Mai dieses Jahres soll die App für mobile Online-Werbung eingeführt werden. Bis Ende 2013 sollen europaweit rund eine Mio. Konsumenten die App nutzen, wie die Geschäftsführer Alexander Zrost, Peter Götzl und Michael Mass informiert haben. Anfang 2014 beabsichtigt das Unternehmen zudem auch in die Vereinigten Staaten zu expandieren und das dynamische Milliarden-Geschäft der mobilen Online-Werbung zu nutzen.

Bis dahin ist es aber noch ein steiniger Weg. Nicht nur, weil ausschließlich Android als potente Plattform in Frage kommt - Apple macht das Geschäft ja alleine und Windows hat kaum installierte Basis - sondern auch deshalb, weil das Konzept insgesamt zu hinterfragen ist. 'Paid for Ads'-Werbung zieht normalerweise nicht die besten Zielgruppen an und erreicht geringe Reichweite, gleichzeitig braucht es ausreichend Werbekunden, um überhaupt nennenswerte Einblend-Raten zu schaffen. Um in die Millionen an Usern und tausende Werbekunden zu erreichen, ist aber eine enorme Anstrengung erforderlich. Mit den 10 Werbekunden zum Start ist die Abwechslung am Screen gering, von personalisierten Wunsch-Werbungen ist man ohnehin weit entfernt.

Zunächst muss der Konsument das Handy aktivieren. Im gesperrten Zustand sieht er dann den Werbebanner und erhält für jeden View 1,8 Cent. Sobald er das Smartphone entsperrt, blendet sich die Werbung aus und die Icons werden sichtbar. Die Werbung ersetzt also das Hintergrundbild des Sperrbildschirms. Auch hier der Knackpunkt: Dieses gedimmte Bild ist im Wesentlichen dann eingeblendet, wenn der User das Smartphone nicht sieht. Der 'Werbekontakt' beschränkt sich also auf das Entfernen der Werbung, also des Sperrschirms.

Ob das reicht, wird man erstmals im Mai abschätzen können, wenn die App startet. Dann werden sich erste User die Werbung einblenden und bezahlen lassen können. Der TKP 50,- pro 1000 'Entsperrungen' gilt für Werbekunden, 5 Cent pro Entsperrung nimmt Abalo ein. Davon werden von den ersten Entsperrungen am Tag 1,8 Cent weiter gegeben, das Maximum sind 15 Euro im Monat, die zb. per Paypal ausgezahlt werden. Abalo wird von der Deutschen Balaton AG und damit von der Frankfurter Börse kapitalisiert. Weitere Investoren werden für den Start in Europa benötigt.

pte/red


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Werbung #Android #App

Auch interessant!
Mad A94 versucht es noch einmal
Der indische Smartphone-Entwickler Micromax möchte Bonuspunkte für Werbeeinblendungen bieten und seine Ku...

Werbebeschränkungen skuril
In dem Land, in dem vergleichende Werbung groß wurde, setzen immer mehr Beschränkungen mitunter skurile L...

Erste Google-Brillen veröffentlicht
In der Nacht auf heute hat Google jene Glass Explorer, die sich vor rund einem Jahr auf der Entwicklerkon...

Amazon startet mobilen Adsense-Clone
Was man von Google Adsense auf Websites kennt, dürfte Amazon gerade für Smartphones und Tablets vorbereit...

Amazon, Facebook und Microsoft bringen Smartphones
Unternehmen wie Amazon, Facebook oder Microsoft wollen 2013 ihre eigenen Smartphones auf den Markt einfüh...

Adblocker nun auch am Handy
AdBlock Plus erscheint für Smartphones. Die App will da sogar die Werbung aus den Apps entfernen können, ...

Handytarif mit Werbung
Ein neuer 'gesponserter Basta' kommt bei Telering auf den Markt. Personen unter 30 können damit günstig t...