Aktuelles  17.05.2013

Google analysiert Big Data

BigQuery kennen zumindest Insider nun schon über ein Jahr, das Werkzeug für Entwickler hat Google als Dienst ins Web gestellt. Langsam wird das Angebot aber auch für breite Nutzergruppen interessant.

Big Data? Dabei geht es um meist schnell generierte, im Wandel begriffene und selten homogene Daten, die in Unternehmen in immer größerer Menge anfallen. Das sind aber auch Ressourcen, deren Wert gehoben werden kann, weil er brach liegt. Bei einer Konferenz diese Woche in Wien ging es um genau dieses Thema.

Big Data?

Aber auch bei Google geht es immer um das Sammeln und Verwerten von Daten, meist Big Data. Was Google für eigene Dienste perfektioniert hat, steht via BigQuery für wenig Geld auch Kunden zur Verfügung. Dass dabei 100 GB gratis bearbeitbar sind, zeigt schon in welchen Dimensionen Google bei Big Data denkt. Die Kosten pro GB Speicher mit 12 Cent sind günstig, die SQL-Rechenleistung wird an der bearbeiteten Datenmenge mit ab 2 Cent pro GB berechnet.

Zwar kann Google BigQuery nur Big Data nutzen, welche man vorab über die Methoden der Google Server in die Datencenter bei Google transferiert hat und welche SQL-fähig sind - also eher nicht klassisch als Big Data gelten - ist dann aber in den Möglichkeiten kaum eingeschränkt. Ein Klick und wenige Sekunden später sind viele Gigabyte Daten verarbeitet.

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Wo 'Big Data' im Web so ganz nebenbei anfällt und enormes Potential aufweist, sind Logfiles. Und genau da wird es in diesem Jahr spannend, denn Google hat auf der i/o heute eine Schnittstelle zwischen Google Analytics und Google BigQuery vorgestellt. Zahlende Premium-Kunden von Analytics brauchen nicht den Weg über Export aus Analytics und Import in BigQuery gehen, sondern können die Dienste direkt verbinden. BigQuery kann also direkt auf die Rohdaten aus Analytics zugreifen und gigantische Auswertungen abseits der Oberfläche von Analytics fahren.

Insbesondere im eCommerce tun sich da neue Möglichkeiten auf. Nehmen Sie an, Sie spielen die Einwohnerstrukturen ihrer Zielregion in BigQuery ein, die Zahlungsmoral Ihrer Kunden, Einkäufe via Fakturasystem, Analytics-Daten zur Web-Nutzung und Kampagnendaten zu Ihren Werbeaktivitäten, so können Sie ein komplettes Bild des Marketing-Wegs abbilden. Wo Sie welchen Werbedruck erreicht haben, wo ihre guten Kunden zuhause sind, welche Werbung welchen Effekt erzielt und wo Sie besser nicht mehr aktiv sein müssen - aber auch welche Produkte in welchem Umfeld verkaufbar sind, sind spannende Analysen, die Analytics alleine schwer schafft. Und da Big Data kein Problem mit Datenmengen hat, könnten Sie diese Analysen durchaus über die letzten 5 Jahre anstellen, ohne an Kapazitätsgrenzen zu stoßen und ohne eigene IT-Infrastruktur nutzen zu müssen.

Nur eine Frage müssen Sie sich abseits der enormen Möglichkeiten stellen: Was vertrauen Sie an Daten den Servern von Google an? Das, was Sie selbst an Analysen anstellen können, ist auch für all jene möglich, die den Zugriff genauso darauf haben. Dabei muss man gar nicht Verschwörungstheorien bedienen - etwa jenen, dass Google selbst die Daten nutzen wird oder dass die US-Behörden den Zugriff haben - es reicht schließlich schon ein gehackter Account und Ihre wertvollsten Informationen sind angreifbar. Nicht auszudenken, welcher Schaden daraus entstehen könnte.


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