Geld & Finanzen  09.06.2013

Schweizer Probleme in Frankreich

Die alteingesessene Schweizer Großbank UBS sieht sich mit einem Verfahren in Frankreich konfrontiert. Die Pariser Staatsanwaltschaft wirft dem Finanzunternehmen vor, Kunden bei illegalen Praktiken unterstützt zu haben.

Konkret soll es um Vertriebspraktiken gehen, die gegen das Gesetz verstoßen, wie die Behörde heute, Freitag, mitgeteilt hat. Das ist nicht das erste Verfahren gegen den UBS-Konzern. Gegen eine französische UBS-Tochter wird bereits seit einer Woche ein ähnliches Verfahren von den Behörden vorangetrieben.

UBS-Mitarbeiter aus der Schweiz sollen - so der Vorwurf der Ermittler - im Einvernehmen mit der Bank rechtswidrig versucht haben, wohlhabende Franzosen davon zu überzeugen, in der Schweiz heimliche Konten zu eröffnen. Zudem sollen die Finanzströme zwischen beiden Ländern über eine doppelte Buchführung verschleiert worden sein. Das ist jedoch nicht der einzige Vorwurf. In zwei weiteren Punkten der Geldwäsche und Steuerhinterziehung wiesen die französischen Behörden der UBS den Status eines Zeugen mit Rechtsbeistand zu.

Dieser vorläufige Status zwischen Zeuge und Beschuldigtem muss in Frankreich von einem Anwalt begleitet werden, wenn der Zeuge durch die Behörden befragt wird. Frankreich ist für die UBS ein heißes Pflaster: Gegen mehrere Ex-Verantwortliche laufen in dem Land bereits formelle Ermittlungsverfahren. Dazu gehört auch Patrick de Fayet, ein Ex-Generaldirektor des Frankreich-Zweigs der Bank. Ehemalige UBS-Mitarbeiter hatten die Ermittlungen gegen die Bank ins Rollen gebracht. Die Schweizer wollen mit den Behörden zusammenarbeiten.

pte/red


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